Der deutsche Arzneimittelhersteller Stada steht vor einer wesentlichen Änderung seiner Eigentümerstruktur, nachdem die Londoner Investmentgesellschaft CapVest Partners die Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen erworben hat. Diese unvorhergesehene Entwicklung folgt der kürzlichen Ankündigung eines geplanten Börsengangs. Die bisherigen Eigentümer Bain Capital und Cinven behalten jedoch weiterhin eine Minderheitsbeteiligung an Stada. Dies markiert eine bemerkenswerte Abweichung von den kürzlich dargelegten Plänen des Stada-CEO Peter Goldschmidt, der noch vor wenigen Tagen einen Börsengang im Herbst des Jahres bekräftigt hatte. Ursprünglich war dieser Börsengang ins Auge gefasst worden, nachdem er aufgrund turbulenter Marktbedingungen im Frühjahr dieses Jahres verschoben werden musste.
Die finanziellen Details der Transaktion mit CapVest Partners bleiben bisher unter Verschluss. Dennoch war der Unternehmenswert von Stada im Rahmen der geplanten Börseninitiative auf etwa zehn Milliarden Euro geschätzt worden. Bekannte Produkte des Unternehmens, darunter Grippostad und Silomat, verdeutlichen die starke Marktpräsenz des Konzerns. Der Abschluss des Verkaufs bleibt abhängig von den erforderlichen Genehmigungen seitens der Aufsichtsbehörden, wobei das finale Inkrafttreten der Vereinbarung erst für das erste Halbjahr 2026 erwartet wird. Bain Capital und Cinven hatten Stada 2017 für 5,3 Milliarden Euro erworben und daraufhin von der Börse genommen, um flexibelere strategische Entscheidungen treffen zu können.
Im ersten Halbjahr 2025 konnte Stada ein ansehnliches Umsatzwachstum verzeichnen, insbesondere bedingt durch die Zunahme im Bereich der Spezialmedikamente. Im Gegensatz dazu blieb das Wachstum bei rezeptfreien und Generika-Produkten aufgrund einer schwachen Erkältungssaison relativ gering. Dennoch verbuchte das Unternehmen insgesamt ein währungsbereinigtes Umsatzplus von sechs Prozent und erreichte 2,1 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA stieg um fünf Prozent auf 481 Millionen Euro. Um die wirtschaftliche Attraktivität des Unternehmens zu steigern, verkaufte Stada seine Aktivitäten in Russland, die von potenziellen Investoren als hinderlich betrachtet wurden und einer strategischen Expansion im Weg stehen könnten.