01. September, 2025

Automobile

BYD sprengt die Schallmauer der E-Mobilität

Der chinesische Autoriese demonstriert mit seiner Luxusmarke Yangwang, dass Elektroautos nicht nur sparsam und leise, sondern auch brachial schnell sein können. Der Weltrekord auf deutscher Strecke ist mehr als ein PR-Coup – er ist Teil einer globalen Machtstrategie.

BYD sprengt die Schallmauer der E-Mobilität
Rekordfahrt in Papenburg: Mit 472,41 km/h pulverisierte BYDs Yangwang U9 den alten Weltrekord für E-Autos – doch Experten bezweifeln, dass solche Extremwerte im Alltag oder für Kunden relevant sind.

China zeigt Zähne – in Niedersachsen

Ein grauer Himmel über Papenburg, dazu ein Bolide, der klingt wie kein anderes Elektroauto. Am Steuer: der deutsche Rennfahrer Marc Basseng, der in den vergangenen Jahren gleich mehrere Hochgeschwindigkeitsrekorde eingefahren hat. Diesmal pulverisierte er seine eigene Bestmarke. Mit 472,41 km/h raste die „Track Edition“ des Yangwang U9 über die Teststrecke – schneller als jedes andere E-Auto zuvor.

Die alte Rekordmarke von 438,7 km/h? In wenigen Sekunden Geschichte. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich selbst so deutlich übertreffen würde“, kommentierte Basseng, noch sichtlich beeindruckt von der brachialen Kraft des Fahrzeugs.

Technologie als Waffe

Die Track Edition ist nicht irgendein Showcar. Während die Serienversion des U9 „nur“ 1.305 PS auf die Straße bringt, hat BYD die Rekordversion zu einem technischen Monster mit 3.059 PS hochgezüchtet. Vier Elektromotoren, ein Batteriesystem mit 1.200 Volt Spannung und ein Thermomanagement, das selbst unter Extrembelastungen funktioniert – das Auto ist rollende Ingenieurskunst.

Damit betritt BYD bewusst das Terrain von Rimac, Porsche und Ferrari. Es geht nicht um Stückzahlen, sondern um ein Symbol: China kann Hightech, China kann Emotion, China kann Luxus.

China will Premium können: Mit dem U9 greift BYD gezielt Marken wie Ferrari, Porsche und Rimac an. Ob Käufer in Europa einem chinesischen Supersportwagen das gleiche Prestige zuschreiben, bleibt offen.

Europa im Visier

Das Timing ist kein Zufall. BYD steht kurz vor der Einführung seiner Premium-Marke Yangwang in Europa. Neben dem SUV U8 soll auch der U9 bald auf hiesigen Straßen rollen – zu Preisen, die europäische Hersteller unter Druck setzen dürften.

Der Weltrekord ist deshalb ein lautes Signal: BYD will nicht nur der größte Volumenhersteller von Elektroautos sein, sondern auch an der Spitze des Luxussegments mitspielen. Anleger sehen darin einen klaren strategischen Schritt – ein Konter gegen westliche Vorbehalte, BYD sei ein „Billiganbieter“.

Signal an die Konkurrenz

Noch mag Porsche mit dem Taycan Turbo GT und Rimac mit dem Nevera den Nürburgring dominieren. Doch der Rekord in Papenburg verschiebt die Wahrnehmung. BYD zeigt, dass es die Innovationszyklen verkürzt und sich auch in Disziplinen behaupten will, die bisher westlichen Herstellern vorbehalten waren.

Für Europa ist das ein Weckruf: Die Chinesen spielen längst nicht mehr nur im unteren Preissegment. Mit 3.059 PS und einem Weltrekord im Rücken attackiert BYD jetzt die Königsklasse – und macht klar, dass die Offensive im Luxusmarkt gerade erst begonnen hat.

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