Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat eine bedeutende Initiative vorgestellt, die darauf abzielt, das Verständnis und die Behandlung schwerwiegender Folgeerkrankungen nach Infektionen entscheidend zu verbessern. Im Zentrum dieser Initiative steht die umfassende Erforschung von Erkrankungen wie Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und dem Post-COVID-Syndrom, die die Lebensqualität einer großen Zahl von Betroffenen erheblich beeinträchtigen. In einem wegweisenden Schritt soll im kommenden Jahr eine Nationale Dekade gegen postinfektiöse Erkrankungen ins Leben gerufen werden, um diese Gesundheitsproblematik systematisch anzugehen.
Diese ambitionierte Forschungsinitiative sieht vor, im Zeitraum von 2026 bis 2036 ein Gesamtbudget von 500 Millionen Euro bereitzustellen. Das primäre Ziel dieser Investition liegt in der intensiven Untersuchung der Ursachen und grundlegenden Mechanismen dieser Erkrankungen. Durch diese Forschung sollen effektive Therapiemöglichkeiten entwickelt werden, die das Leben der Betroffenen spürbar verbessern können. Die Ankündigung der Initiative erfolgte im Rahmen der Haushaltsbereinigungssitzung des Bundestages, bei der die Finanzplanung für das kommende Jahr festgelegt wurde.
Forschungsministerin Dorothee Bär von der Christlich-Sozialen Union (CSU) hob die Dringlichkeit einer strategischen und langfristigen Herangehensweise bei der Bekämpfung postinfektiöser Erkrankungen hervor. Ihrer Ansicht nach eröffnet diese Dekade ein neues Kapitel in der medizinischen Forschung, vergleichbar mit der im Jahr 2019 gestarteten "Nationalen Dekade gegen den Krebs". Diese Dekade strebt in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern Fortschritte in der Prävention, Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen an. Ministerin Bär ist überzeugt, dass eine ähnlich fokussierte Herangehensweise notwendig ist, um nachhaltige Fortschritte im Bereich der postinfektiösen Erkrankungen zu erzielen und die Forschungsgemeinschaft zu stärken.