26. Juli, 2025

Pharma

Bundesregierung beschließt Strategie zur Stärkung des Pharmastandorts Deutschland

Bundesregierung beschließt Strategie zur Stärkung des Pharmastandorts Deutschland

Die deutsche Bundesregierung hat eine Strategie zur Verbesserung der Bedingungen für den Pharmastandort Deutschland beschlossen. Mit schnelleren Zulassungsverfahren und unbürokratischeren Genehmigungen soll die medizinische Forschung gestärkt werden, erklärte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch. Das Kabinett ist sich einig, dass einfachere Ethik-, Strahlenschutz- und Datensicherheitsprüfungen notwendig sind. Von der digitalen Nutzung von Gesundheitsdaten sollen sowohl Patienten als auch die Wissenschaft profitieren können.

Eine der konkreten Maßnahmen ist die Einführung einer neuen "Bundes-Ethik-Kommission" beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, die über wichtige Forschungsanträge entscheiden und Verfahren bündeln soll. Zudem sollen die Genehmigungsverfahren für nationale Studien von 19 auf fünf Tage verkürzt werden. Die Strategie sieht auch Anreize für die Pharmaproduktion in Deutschland vor. Es sollen Förderinstrumente zur Unterstützung beim Aufbau neuer Herstellungsstätten geprüft werden.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte, dass diese Maßnahmen zur medizinischen und gesundheitlichen Souveränität Deutschlands beitragen sollen. Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hob hervor, dass Deutschland bereits auf einer starken und erfolgreichen Grundlagenforschung aufbauen könne. Allerdings gelinge der Transfer von Forschungsergebnissen in die Arzneimittelentwicklung und Anwendung noch zu selten.

Die Pharmaindustrie reagierte positiv auf die geplanten Verbesserungen. Unter anderem nannten Bayer, Merck und Pfizer die strategischen Maßnahmen "eine wichtige Initiative für den Pharmastandort Deutschland" und zeigten sich zuversichtlich, dass die Forschung und Produktion dadurch gestärkt werden können.