16. Juni, 2024

Pharma

Bundesgesundheitsminister setzt auf strengere Lachgas-Regulierungen

Bundesgesundheitsminister setzt auf strengere Lachgas-Regulierungen

Im Angesicht der zunehmenden Nutzung von Lachgas als Partydroge, besonders unter jungen Menschen, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Implementierung strengerer Regeln angekündigt. Lauterbach, der für die SPD spricht, äußerte sich im ARD-'Morgenmagazin' dahingehend, eine schnelle und wirkungsvolle Regelung sei in Planung. Er deutete an, dass die Substanz eventuell der Liste psychoaktiver Stoffe beigefügt werden könnte, was deutlich härtere Verkaufsvorschriften nach sich ziehen würde.

Obgleich der Einsatz von Lachgas in der Industrie dessen komplette Illegalisierung unwahrscheinlich macht, warnt Lauterbach eindringlich vor den potenziellen Gefahren, die insbesondere für Kinder und Jugendliche bestehen. Neben der erhöhten Unfallgefahr könnten auch neurologische Schäden bis hin zu permanenten Beeinträchtigungen die Folge sein. Er empfiehlt Eltern, in der Zwischenzeit das klärende Gespräch mit ihren Kindern zu suchen.

Die Brisanz dieser Thematik wird auch durch die Aussagen von Volker Limmroth, Chefarzt in der Klinik für Neurologie in Köln-Merheim, unterstrichen. Im gleichen Fernsehformat forderte er ein entschiedenes Vorgehen, um die Zugänglichkeit von Lachgas, das er als unterschätztes Problem bezeichnet, zu unterbinden. Limmroth vertritt die Position, dass die leichte Verfügbarkeit, etwa in Kiosken in unmittelbarer Schulnähe, ein Ende haben müsse. Nach seiner Ansicht ist das Narkosemittel ausschließlich für den medizinischen Gebrauch durch Fachpersonal geeignet.

In Deutschland, wo weder der Verkauf noch der Konsum von Lachgas bisher gesetzlich untersagt sind, registriert man vor allem in jüngeren Altersgruppen einen Anstieg der Konsumzahlen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat diesbezüglich vor Kurzem vor den Gefahren gewarnt, und auch die niedersächsische Ärztekammer hat darauf hingewiesen, dass Lachgas nicht im Betäubungsmittelgesetz als Droge geführt wird.