20. Mai, 2025

Finanzen

Buffetts Milliardenwetten: Auf welche Aktien der Starinvestor jetzt setzt

Apple, AmEx und Coca-Cola bleiben gesetzt – doch bei Constellation Brands greift Warren Buffett überraschend kräftig zu. Und zwei Namen fliegen radikal raus.

Buffetts Milliardenwetten: Auf welche Aktien der Starinvestor jetzt setzt
25,76 % des Portfolios: Apple bleibt die unangefochtene Nummer 1 im Berkshire-Depot – Buffett setzt auf Cashflow statt Kursfantasie.

Apple bleibt König – Buffett macht ernst bei Constellation

Warren Buffett bleibt seiner Linie treu – und überrascht trotzdem. Während Apple mit einem Depotanteil von fast 26 Prozent weiterhin die unangefochtene Nummer 1 im Berkshire-Portfolio ist, zeigt sich der Altmeister an anderer Stelle ungewöhnlich aktiv: Bei Constellation Brands, einem der führenden Anbieter alkoholischer Getränke in den USA, hat Buffett seine Beteiligung im ersten Quartal 2025 mehr als verdoppelt – ein Plus von über 113 Prozent innerhalb weniger Wochen.

Die Botschaft: Hier sieht er langfristiges Potenzial, wo andere nur Konsumgüter sehen.

Dass der Einstieg erst im Vorquartal erfolgte, macht die Aufstockung umso bemerkenswerter. Offenbar traut Buffett dem Unternehmen nicht nur stabile Margen, sondern auch Wachstumsphantasie in schwierigen Märkten zu – etwa durch Premiumisierung, steigende Nachfrage nach Spirituosen oder eine geschickte Markenführung.

Wirtschaftsgrößen reagieren auf Warren Buffetts Rücktritt
Warren Buffett kündigte an, als CEO von Berkshire Hathaway zurückzutreten – das löste zahlreiche Würdigungen von Investoren und CEOs aus.

Coca-Cola bleibt – doch die Fantasie ist raus

Klassiker wie Coca-Cola oder American Express bleiben – wie gewohnt – unangetastet. Buffett hält weiter 400 Millionen Aktien des Getränkeherstellers, die zum Stichtag am 31. März rund 28,65 Milliarden US-Dollar wert waren.

Die Position belegt Platz drei im Portfolio und macht über 11 Prozent des gesamten Bestands aus.

Doch während Buffett dem Hersteller seines Lieblingsgetränks die Treue hält, liegt hier eher ein Fall von strategischem Beharren als von aktiver Überzeugung vor: Keine neuen Zukäufe, keine Verkäufe – einfach Stillhalten. Für neue Fantasie scheint Coca-Cola derzeit nicht zu sorgen.

AmEx: Vertrauen, das sich seit Jahrzehnten auszahlt

Auf Platz zwei rangiert American Express mit rund 16 Prozent Depotanteil. Auch hier: keine Bewegung. 151,6 Millionen Aktien im Wert von fast 41 Milliarden US-Dollar hält Berkshire – Buffett bleibt dem Unternehmen verbunden wie eh und je.

Kein Wunder: Die Verbindung reicht zurück bis in die frühen 1990er-Jahre. AmEx steht für Konsum, Markenbindung und Preissetzungsmacht – alles Eigenschaften, die Buffett liebt.

Radikaler Schnitt: Citigroup und Nu Holdings fliegen komplett raus

Für zwei Unternehmen ist im Buffett-Depot kein Platz mehr: Sowohl Citigroup als auch Nu Holdings hat Berkshire im ersten Quartal 2025 vollständig abgestoßen. Bei der Citigroup bedeutet das: Verkauf von über 14,6 Millionen Aktien, bei Nu Holdings sogar mehr als 40 Millionen.

American Express: 41 Milliarden Dollar schwer, unverändert stark – Buffett setzt weiter auf Konsumkraft und Markentreue.

Die Beweggründe? Zwar schweigt Buffett traditionell zu Einzelentscheidungen. Doch es fällt auf: Beide Firmen hatten zuletzt mit strukturellen Herausforderungen zu kämpfen – Citigroup mit schwacher Profitabilität und Umbauproblemen, Nu Holdings mit wachsendem Wettbewerb und Fragen zur Skalierung ihres Geschäftsmodells im brasilianischen Markt.

DaVita – einst Buffett-Favorit, jetzt unter Druck

Ein weiterer Rückzug ist bei DaVita zu beobachten, dem auf Dialyse spezialisierten Gesundheitsunternehmen. Buffett reduzierte seine Position deutlich – im ersten Quartal um knapp eine Million Aktien, im laufenden Quartal offenbar weiter. Zwar bleibt DaVita im Depot, doch die Richtung ist klar: Der Enthusiasmus ist verflogen.

Was Buffett nicht tut, sagt oft genauso viel wie das, was er tut

Dass Buffett bei Apple, AmEx und Coca-Cola nicht handelt, ist kein Zufall – es ist Strategie. Er baut auf Unternehmen mit dauerhaftem Wettbewerbsvorteil, starker Markenbindung und stetigen Cashflows.

Was hingegen auffällt: Neue Tech-Wetten sucht man vergeblich. Keine Bewegung bei KI-Werten, keine Wetten auf Halbleiter oder Cloud-Infrastruktur. Buffett bleibt bei dem, was er versteht – und lässt den Hype anderen.

Ein konservativer Mix – mit einem klaren Ausreißer

Das Buffett-Depot im Frühjahr 2025 wirkt wie eine Mischung aus Rückgrat und Rückzug: Drei Dauerbrenner dominieren das Portfolio, zwei riskantere Positionen werden radikal gestrichen, eine neue – Constellation Brands – mit Wucht ausgebaut.

Es ist ein Portfolio mit wenig Überraschung und einer klaren Handschrift. Und doch: Die Aufstockung bei Constellation zeigt, dass selbst ein 93-Jähriger Investor noch bereit ist, beherzt zuzupacken, wenn sich Chancen auftun.