12. Dezember, 2024

Märkte

Börsengewinne adé: Trumps Zollpläne verunsichern europäische Märkte

Börsengewinne adé: Trumps Zollpläne verunsichern europäische Märkte

An Europas Börsen dominierten am Dienstag rote Zahlen, nachdem die Märkte am Vortag noch moderate Gewinne verzeichnet hatten. Der Auslöser für die Verluste waren erneut Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Nachdem Trump anfangs durch seine Ankündigung, Scott Bessent als Finanzminister ins Team zu holen, für positive Stimmung sorgte, löste er mit einem neuen Plan Skepsis aus: Gleich zum Start seiner zweiten Amtszeit plant er drastische Importzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China. Diese Ankündigung traf Investoren hart und förderte Vorsicht. Der EuroStoxx 50 rutschte um 0,79 Prozent auf 4.761,99 Punkte ab, während der breit gefasste Stoxx 50 einen Verlust von 0,41 Prozent auf 4.291,52 Punkte verbuchte. Auch der Leitindex SMI in der Schweiz fiel um 0,39 Prozent auf 11.632,88 Punkte und der britische FTSE 100 verlor 0,40 Prozent auf 8.258,61 Punkte. Besonders unter Druck stand die Rohstoffbranche, die durch Trumps Pläne zur Erhöhung der US-Ölproduktion zusätzlich belastet wurde. Auch der Automobilsektor erlebte nach einer kurzen Phase der Stabilisierung signifikante Verluste. Stellantis-Aktien verzeichneten einen Rückgang um 4,8 Prozent im Index Stoxx Europe 600. Vor allem GM und Ford sowie Stellantis könnten laut Bernstein-Analyst Daniel Roeska von Trumps Zollplänen erheblich getroffen werden. Importzölle in Höhe von 25 Prozent wären demnach eine erhebliche Bedrohung für die großen Drei aus Detroit, die viele Fahrzeuge aus Mexiko und Kanada importieren. Dennoch zeigt sich Roeska skeptisch, dass diese Zölle in der Realität angewandt werden. Eine deutliche Bewertungskorrektur durch Barclays setzte die Aktien von Avolta unter enormen Druck. Sie fielen zunächst zweistellig, erholten sich aber bis zum Handelsende etwas und schlossen 5,4 Prozent im Minus. Analystin Chandni Hirani sieht momentan keine positiven Impulse für die Aktie, die sie zuvor wegen unterschätztem Erholungspotenzial zum Kauf empfohlen hatte. Aufwärts ging es hingegen mit den Aktien von Melrose Industries. JPMorgan-Analyst David Perry hat diese auf 'Positive Catalyst Watch' gesetzt, was den Kurs um fast 8 Prozent steigen ließ. Laut Perry steht Melrose kurz vor einem Wachstumsschub und wartet bereits gespannt auf die neuen mittelfristigen Ziele, die im März veröffentlicht werden sollen.