11. September, 2025

Unternehmen

Biontech meldet Durchbruch in der Krebsforschung – Aktie springt an

Mit einer vielversprechenden Brustkrebstherapie gelingt dem Mainzer Biotechkonzern ein wichtiger Studienerfolg. Özlem Türeci will das Programm jetzt global ausrollen – Investoren reagieren euphorisch.

Biontech meldet Durchbruch in der Krebsforschung – Aktie springt an
Börsenjubel mit Risiken: Die Biontech-Aktie sprang nach den Phase-III-Daten um acht Prozent – doch die Zulassung ist noch längst nicht sicher.

Klinischer Meilenstein in China

Biontech hat mit dem Krebsmedikament BNT323 (Trastuzumab Pamirtecan) erstmals den entscheidenden Nachweis erbracht, dass seine Onkologie-Programme das Potenzial zur Marktreife haben.

In einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie in China erzielte der Antikörper-Wirkstoff das vorrangige Studienziel: Patientinnen mit schwer behandelbarem, fortgeschrittenem Brustkrebs lebten signifikant länger, ohne dass die Krankheit weiter fortschritt.

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Für die Mitgründerin und Chief Medical Officer Özlem Türeci ist das Ergebnis ein „Meilenstein“ – nicht nur wissenschaftlich, sondern auch strategisch.

Präzision statt Breitband-Chemotherapie

Bei BNT323 handelt es sich um ein sogenanntes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC). Vereinfacht gesagt wird ein Antikörper genutzt, um den chemotherapeutischen Wirkstoff gezielt an die Krebszellen zu schleusen.

Die Hoffnung: bessere Wirksamkeit bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen, da gesundes Gewebe weitgehend verschont bleibt. Dieser Ansatz gilt als einer der dynamischsten Trends in der modernen Onkologie – zahlreiche Pharmakonzerne investieren Milliarden in vergleichbare Projekte.

Quelle: Eulerpool

Börse honoriert Fortschritt

Die Nachricht sorgte sofort für Bewegung an den Finanzmärkten. In New York kletterte die Biontech-Aktie um rund acht Prozent, getrieben von der Erwartung, dass der Konzern mit BNT323 seine bislang stark auf Covid-19-Impfstoffe konzentrierte Pipeline breiter aufstellen kann.

Analysten sehen darin einen wichtigen Schritt, um das Unternehmen langfristig von der Corona-Nische zu lösen und in der Krebsmedizin zu etablieren.

Globale Ausweitung in Sicht

Biontech plant, die Entwicklung von BNT323 zügig international auszuweiten. Bereits jetzt läuft eine zweite Phase-III-Studie, die Zulassungsanträge in Europa und den USA vorbereiten soll.

Quelle: Eulerpool

Darüber hinaus prüft das Unternehmen den Einsatz in Kombinationstherapien, ein Feld, das als besonders zukunftsträchtig gilt. Denn je gezielter verschiedene Wirkmechanismen zusammenwirken, desto höher die Chance auf längere Überlebenszeiten.

Strategische Weichenstellung

Der Zeitpunkt ist bemerkenswert: Erst im Juni wurde bekannt, dass Biontech den angeschlagenen Rivalen Curevac übernehmen will – vor allem wegen dessen Patente und Know-how im Bereich mRNA. Mit dem Brustkrebsmedikament, das auf einer anderen Technologie basiert, zeigt Biontech nun, dass es auch jenseits der Pandemie Substanz besitzt.

Für Türeci und Co-Gründer Ugur Sahin ist das entscheidend: Nur wer in der Onkologie Erfolge vorweisen kann, spielt langfristig in der obersten Liga der Pharmabranche.

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