20. Mai, 2024

Wirtschaft

BBVA beharrt auf finalem Übernahmeangebot für Banco Sabadell ohne Spielraum für Erhöhungen

BBVA beharrt auf finalem Übernahmeangebot für Banco Sabadell ohne Spielraum für Erhöhungen

In der Bankenwelt sorgt ein offengelegter E-Mail-Wechsel für Aufsehen: Carlos Torres, Vorstandsvorsitzender des spanischen Finanzinstituts BBVA, hat in einer persönlichen Korrespondenz klargestellt, dass sein Unternehmen keine Möglichkeit sieht, das 12 Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot für Banco Sabadell zu verbessern. BBVA sieht sich außerstande, das vorgeschlagene Angebot finanziell aufzustocken. Diese klare Position wurde von Sabadells Vorstandsvorsitzendem Josep Oliu zur Kenntnis genommen, als er die private E-Mail am Sonntag empfing.

Trotz des Standpunkts von BBVA wies Sabadell das Angebot am darauffolgenden Montag zurück und begründete dies mit der Unterbewertung des eigenen Wachstumspotenzials, einschließlich ihrer Tochterfirma TSB, die sich im britischen Einzelhandelsbankensegment positioniert.

Die Enthüllung dieses E-Mail-Verkehrs am Mittwoch durch Banco Sabadell, der das Schreiben wörtlich veröffentlichte, ist eine seltene und bemerkenswerte Offenlegung von Verhandlungsdetails. Die ursprünglich 12 Milliarden Euro schwere Offerte hatte bereits an Wert verloren, nachdem die BBVA-Aktie in Folge des Angebots an Wert eingebüßt hatte. Torres räumte diesen Wertverlust ein und verwies auf die eindeutige Reaktion des Marktes, der BBVA keine weiteren Spielräume für eine Angebotserhöhung lasse, ohne erneut mit einem Wertverlust rechnen zu müssen.

Trotz der schrumpfenden Marktkapitalisierung BBVAs von fast 60 Milliarden Euro, die unter dem Wert des spanischen Rivalen Santander liegt, betonte Torres die Bereitschaft zur Großzügigkeit des aktuellen Angebots. Er erklärte, dass bereits eine höhere Prämie als ursprünglich geplant in die Offerte einfließt, bedingt durch den Anstieg der Sabadell-Aktienwerte seit Mitte April. Damals erwog BBVA erstmals die Offerte, die schließlich ein Premium von 48 Prozent auf den damaligen Aktienkurs von Sabadell darstellte.

Banco Sabadell steht weiterhin hinter seiner eigenen Wachstumsstrategie und den finanziellen Zielen, die, wie das Institut betont, einen höheren Mehrwert für die Aktionäre versprechen würden als das vorliegende Übernahmeangebot. BBVA lehnte eine Stellungnahme zu der Veröffentlichung der E-Mail kommentarlos ab.