In einem aktuellen Fortschritt der medizinischen Forschung hat Bayer einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Der Pharma- und Agrarchemiegigant berichtete über vielversprechende Studienergebnisse des neuen Wirkstoffs Elinzanetant, der in Studien eine signifikante Reduktion der Häufigkeit sowie der Schwere von Hitzewallungen bei Wechseljahresbeschwerden im Vergleich zu einem Placebo erzielte. Diese Erkenntnisse stammen aus den Phase-III-Zulassungsstudien Oasis 1 und 2. Bayer hatte bereits Mitte März Pläne verkündet, die Marktzulassung für dieses neue Therapiemittel anzustreben.
Die bisherigen Daten zeichnen ein positives Bild: Elinzanetant scheint bereits in der ersten Woche nach Behandlungsbeginn eine spürbare Verminderung vasomotorischer Symptome – auch als Hitzewallungen bekannt – zu bewirken. Ferner berichtet Bayer von einer Verbesserung der mit Wechseljahren verbundenen Schlafstörungen sowie einer erweiterten Lebensqualität. Angesichts dieser Entwicklungen strebt das Unternehmen an, die gesammelten Daten aus den aktuellen und weiteren Studien den Zulassungsbehörden zur Genehmigung vorzulegen.
Der Konzern hatte den innovativen Wirkstoff mit der Akquisition des britischen Biotech-Unternehmens Kandy Therapeutics im Jahr 2020 erworben. Die Zulassung von Elinzanetant würde eine neue Behandlungsoption für Frauen darstellen, die eine Hormonersatztherapie meiden möchten oder aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten müssen.
Es wird auch eine weitere Studie, Oasis 4, durchgeführt, um die Eignung von Elinzanetant für Brustkrebspatientinnen zu untersuchen, die oftmals unter Wechseljahresbeschwerden aufgrund hormonsenkender Therapien leiden.
Hintergrund dieses Engagements ist auch das Bestreben Bayers, den wirtschaftlichen Druck durch auslaufende Patente abzufedern – beispielsweise für die erfolgreichen Medikamente Xarelto und Eylea. Nichtsdestotrotz steht Bayer dabei in Konkurrenz zu Astellas Pharma, einem Unternehmen, das in den USA bereits im vergangenen Jahr ein vergleichbares Medikament auf den Markt gebracht hat. Die Aktie des Leverkusener Konzerns zeigte auf diesen positiven Nachrichtenhintergrund am Freitag eine Aufwärtsbewegung von knapp einem Prozent, trotz eines insgesamt schwächeren Marktes.