27. Juli, 2024

Pharma

Bayer erzielt Teilerfolg im Glyphosat-Rechtsstreit: Reduzierte Schadensersatzsumme

Bayer erzielt Teilerfolg im Glyphosat-Rechtsstreit: Reduzierte Schadensersatzsumme

Bayer hat im Rechtsstreit um den umstrittenen glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup einen Teilerfolg erzielt. Ein Gericht in Philadelphia hat den ursprünglich von den Geschworenen festgesetzten Schadenersatz von satten 2,25 Milliarden Dollar auf 400 Millionen Dollar (367,5 Millionen Euro) signifikant reduziert. Dies geht aus den am späten Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor und stellt die bislang größte zugesprochene Schadensersatzsumme seit Beginn der Prozesse im Jahr 2018 dar. Dennoch plant Bayer, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

In einer Stellungnahme betonte das Unternehmen am Mittwoch, dass es die Reduzierung zwar begrüße, aber nach wie vor der Meinung sei, dass während des Verfahrens gravierende Fehler gemacht wurden. Diese Fehler müssten korrigiert werden. Bayer erwähnte zudem, dass sich der Konzern in 14 der letzten 20 Fälle vor Gericht habe durchsetzen können und die meisten der anhängigen Klagen bereits beigelegt seien.

Die Herausforderungen um Roundup begannen für Bayer 2018 mit der Übernahme von Monsanto für über 60 Milliarden Dollar. Im selben Jahr erging das erste Urteil gegen das DAX-Unternehmen, was in den USA eine Flut von Klagen auslöste. 2020 initiierte Bayer ein milliardenschweres Programm, um die Mehrheit der Klagen ohne Eingeständnis einer Haftung außergerichtlich beizulegen. Obwohl viele der Klagen inzwischen bearbeitet sind, bleiben weiterhin Risiken bestehen. Ende Januar waren noch etwa 54.000 der ursprünglich rund 165.000 Fälle offen.

Die Glyphosat-Klagewelle hat Bayer bisher zehn Milliarden Euro gekostet. Insgesamt hat der Konzern von 2019 bis 2023 rund 13 Milliarden Euro für diverse Rechtsstreitigkeiten, darunter auch Klagen zu PCB und Dicamba, aufgewendet. Die Rückstellungen beliefen sich Ende 2023 auf 6,3 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro).