Am Freitagmorgen konnte die Aktie des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns Bayer im Handel erhebliche Gewinne verzeichnen und profitierte dabei von den bereits gesicherten Kursgewinnen des vorherigen Handelstages. Auf der Handelsplattform Tradegate nahm der Wert der Aktien aus dem Hause Bayer um bemerkenswerte 2,3 Prozent zu und erreichte somit einen Kurs von 23,40 Euro. Noch am Dienstag hatte der Kurs der Aktien knapp 27 Euro betragen, bevor ein merklicher Rückgang zu verzeichnen war.
Hintergrund der aktuellen Kurserholung ist ein Bericht des renommierten "Wall Street Journal", der Spekulationen hinsichtlich strategischer Überlegungen von Bayer in den Vereinigten Staaten neue Nahrung gibt. Laut diesem Bericht erwägt Bayer, ein juristisches Manöver namens "Texas Two Step" zu nutzen, um die finanziellen Belastungen aus den zahlreichen Glyphosat-Schadensersatzklagen zu bewältigen. Dieses rechtliche Verfahren würde die Insolvenz der Tochtergesellschaft Monsanto beinhalten, die Bayer im Jahre 2018 übernahm. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die rechtlichen und praktischen Hürden für ein solches Vorgehen äußerst hoch sind und ähnliche Schritte anderer US-Unternehmen in der Vergangenheit wiederholt scheiterten.
Experten weisen darauf hin, dass derartige Spekulationen keineswegs neu sind und Bayer seit längerem begleiten. Bereits im Frühjahr berichtete Bloomberg über ähnliche strategische Überlegungen. Trotz der derzeitigen Zurückhaltung von Bayer, sich zu diesen Gerüchten zu äußern, haben sich die Marktreaktionen als positiv erwiesen. Es zeigt sich jedoch einmal mehr, dass das Thema Glyphosat nach wie vor ein Dauerthema darstellt, das die Märkte in regelmäßigen Abständen in Bewegung versetzt und für Unsicherheiten sorgt.