29. Juni, 2025

Politik

Bauernproteste in Südfrankreich legen Verkehr lahm

Bauernproteste in Südfrankreich legen Verkehr lahm

Protestierende Landwirte sorgen für chaotische Verkehrsverhältnisse in der Region Toulouse. Seit Donnerstag blockieren die Bauern mit Traktoren und Strohballen Autobahnen und Fernstraßen, um auf ihre schwierige Lage aufmerksam zu machen. Die A20, A62 und A64 blieben trotz der Bemühungen der Behörden auch am Freitag weiterhin gesperrt, berichten die Zeitung 'Ouest France' und der Sender France bleu.

Hintergrund der Proteste ist die Rinderseuche EHD, die in der Region ausgebrochen ist. Die Landwirte fordern staatliche Unterstützung, um mit den Auswirkungen der Krankheit besser umgehen zu können. Zusätzlich machen sie auf weitere Probleme aufmerksam, wie die Wasserversorgung in Zeiten der anhaltenden Trockenheit, den Preis von Agrardiesel, hohe Energiekosten und die Einkommenssituation der Landwirte.

Die Blockaden könnten sich noch länger hinziehen, da die Bauern mit mobile Toiletten, Stromgeneratoren und Nahrungsvorräten ausgestattet sind. Viele von ihnen übernachten sogar an den Blockadepunkten auf den Autobahnen. Um die Lage im Blick zu behalten, hat die Polizei die Erlaubnis, Drohnen einzusetzen.

In der Stadt Carcassonne kam es in der Nacht zum Freitag zu einem Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude der regionalen Umweltverwaltung. Büros wurden verwüstet und Scheiben zerstört. Der Anschlag wird einem Weinbauverband zugeschrieben, dessen Schriftzug an einer angrenzenden Mauer zu finden war. Die örtliche Präfektur verurteilte die Gewalttat und betonte, dass keine Rechtfertigung für derartige Angriffe bestehe.

Die Bauernproteste zeigen, dass die Situation für viele Landwirte in der Region äußerst schwierig ist. Der Präsident der örtlichen Winzervereinigung, Frédéric Rouanet, gibt an, dass die Weinbauern unter immenser finanzieller Not und erdrückenden Vorschriften leiden. Er äußert seine Sorge, dass die Lage noch schlimmer werden könnte.