BASF hat am Donnerstag auf seinem Kapitalmarkttag für Aufsehen gesorgt. Der Chemiekonzern kündigte an, die Dividenden drastisch zu kürzen und die Schließung weiterer Anlagen am Hauptsitz in Ludwigshafen zu erwägen. Diese Botschaften versetzten den Aktienkurs prompt in Bedrängnis. Ein geplantes IPO der Agrarsparte für 2027 sowie ein Ziel, bis 2028 wieder über 10 Milliarden Euro operativen Gewinn zu erzielen, konnten die Stimmung nicht heben.
Am späten Vormittag verzeichnete die BASF-Aktie ein Minus von 2,85 Prozent und notierte bei 44,04 Euro — damit schloss sie sich nahtlos an die Kursverluste der Vorwoche an und gab die zuvor erzielten Erholungsgewinne nahezu vollständig wieder ab. Bemerkenswert ist, dass der Aktienkurs derzeit nur noch über der 50-Tage-Durchschnittslinie liegt, die als Indikator für den mittelfristigen Trend dient. Die anderen relevanten Trendlinien wurden wegen der jüngsten Verluste bereits durchbrochen.
Seit dem Zwischenhoch von 46,95 Euro vor gut einer Woche, erreicht nach der Ankündigung des geplanten Börsengangs der Agrarsparte, hat die Aktie rund 6 Prozent eingebüßt. Und im bisherigen Jahresverlauf hat BASF knapp zehn Prozent an Wert verloren, wodurch die Aktien im hinteren Mittelfeld des DAX eingeordnet werden.
Die Direktverzweigung für die Aktionäre soll in den kommenden Jahren auf mindestens 2,25 Euro je Aktie sinken, nachdem für 2023 noch 3,40 Euro je Aktie ausgeschüttet wurden. Diese angekündigte Mindestdividende liegt erheblich unter den Erwartungen der Experten, die von Bloomberg befragt wurden und im Schnitt noch mit einer Dividende in der Nähe des vorherigen Niveaus gerechnet hatten. Laut einem Börsianer ist die Reaktion der Märkte klar: „Die Dividendenankündigung schmeckt dem Markt gar nicht.“
Jefferies-Analyst Chris Counihan bezeichnete die Dividendensenkung als enttäuschend, während Chetan Udeshi von JPMorgan positiv hervorhob, dass BASF zumindest die Ziele für 2024 nicht gesenkt hat. Dies könnte ein kleiner Trost für die Anleger sein, da die Konsensschätzungen für das Ebitda vermutlich etwas unter dem unteren Ende der Konzernzielspanne liegen. Der aktuelle Börsenwert von BASF beläuft sich auf rund 39 Milliarden Euro, was das Unternehmen im Mittelfeld der 40 DAX-Werte positioniert. Zum Vergleich: Anfang 2018 war das Unternehmen kurzzeitig rund 90 Milliarden Euro wert und zählte zu den Top 5 im deutschen Leitindex.