27. Juli, 2024

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Balkonkraftwerke boomen: Zahl der registrierten Steckersolaranlagen durchbricht die Halb-Millionen-Marke

Balkonkraftwerke boomen: Zahl der registrierten Steckersolaranlagen durchbricht die Halb-Millionen-Marke

Der Trend zu Balkonkraftwerken setzt sich ungebremst fort. Die Zahl der im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur verzeichneten Steckersolaranlagen hat am Wochenende die Marke von 500.000 Anlagen überschritten. Ablesen lässt sich ein regelrecht explosionsartiger Anstieg im Zeitraum seit Mitte 2023, was in der beeindruckenden Verdopplung der registrierten Anlagen sichtbar wird. Allein im laufenden Quartal sind bereits mehr als 94.000 dieser Mini-Solarinstallationen an das Netz gegangen. Es sieht so aus, als ob der bisherige Rekord von rund 100.000 Installationen aus dem zweiten Quartal des Vorjahres deutlich übertroffen wird.

Am Samstag kletterte die Zahl der registrierten Anlagen auf über 500.000. Am Montagmorgen notierte der Zähler Stand Sonntag bereits bei 503.134. Experten gehen sogar davon aus, dass die tatsächliche Anzahl noch höher liegt, da Betreiber bis zu einem Monat Zeit haben, ihre Anlage anzumelden und nicht alle diese Pflicht einhalten.

Eine der Erleichterungen, die den Boom antreiben, ist die einfachere Anmeldeprozedur. Seit dem 1. April 2023 ist nur noch eine Registrierung im Marktstammdatenregister erforderlich. Hinzu kommen Effekte der neusten Regelungen des Solarpakets, die es erlauben, vorübergehend alte Stromzähler zu nutzen, die rückwärtslaufen können. Diese Anpassung erlaubt die sofortige Inbetriebnahme der Geräte, unabhängig davon, welcher Stromzähler installiert ist.

Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, äußerte seine Freude über diese Entwicklung: „Die Entbürokratisierung und Vereinfachung der Registrierung schafft vielen die Möglichkeit, bei der Energiewende mitzuwirken. 500.000 registrierte Balkonkraftwerke sind ein starkes Signal.“ Ebenso sah Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, den Wandel positiv: „Die Energiewende hat nun endlich auch die Mieterinnen und Mieter erreicht. Die einfache Handhabung der Steckersolargeräte bietet eine niederschwellige Teilhabemöglichkeit für Millionen Energieverbraucher.“

Die vergleichsweise günstigen Balkonkraftwerke, deren Preis bereits bei einigen hundert Euro beginnt, bestehen aus Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den erzeugten Solarstrom in Haushaltsstrom umwandelt. Dieser wird über eine Steckdose direkt ins eigene Netz eingespeist und kann so die Stromrechnung signifikant senken.

Doch trotz des rasanten Wachstums bleibt der Beitrag der Mini-Solarkraftwerke zur gesamten Stromerzeugung in Deutschland eher marginal. Selbst mit den aktuellen Rekordzahlen liegt ihr Beitrag weit unter einem Promille der gesamten Stromproduktion.