Die deutsche Wirtschaft sendet erste positive Signale, wie das aktuelle Ifo-Geschäftsklima mit einem Anstieg um 1,4 Punkte auf 86,7 zeigt. Prognosen von Ökonomen hatten darauf bereits hingewiesen, insbesondere im Kontext geplanter milliardenschwerer Investitionen in die Infrastruktur, den Klimaschutz und die Verteidigung. Dennoch bleibt der Index auf einem langfristig niedrigen Niveau, was verdeutlicht, dass trotz Hoffnung auf Besserung noch kein Grund zur Euphorie besteht.
Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage durch die rund 9.000 befragten Unternehmen zeigt sich mit einem Zuwachs von 0,7 Punkten auf 85,7 leicht verbessert. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Erwartungsindikators um 2,1 Punkte auf 87,7. Das Verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungssektor tragen insbesondere zu dieser Verbesserung bei.
Experten wie Thomas Gitzel von der VP Bank zeigen sich dennoch zurückhaltend. Trotz der Pläne für beachtliche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung bleibt die große Begeisterung bisher aus. Entscheidend sei, dass begleitende Strukturreformen umgesetzt werden, damit das Engagement nicht verpufft. Ähnliche Töne schlägt Ulrich Kater von der Dekabank an. Er betont die Notwendigkeit rascher Reformen in den Koalitionsverhandlungen, um die positive Stimmung nachhaltig zu festigen.
Für die deutsche Wirtschaft gilt es nun, die Zeichen der Besserung in greifbare Erfolge umzuwandeln, anstatt einem kurzfristigen Wachstumsschub, einem 'konjunkturellen Strohfeuer', anheimzufallen.