Die Telekommunikationsbranche erlebt aufregende Zeiten, und AT&T steht im Fokus. Nachdem das Unternehmen 2022 seine Dividenden fast halbiert hatte, um seine Medienabteilung abzuspalten und Warner Bros. Discovery zu gründen, zeigen sich nun positive Entwicklungen. Ziel dieser Maßnahmen war die Generierung von zusätzlichem Kapital zur Reinvestition ins Geschäft sowie zur Reduzierung der Schulden. Doch dieser Schritt verursachte zunächst Bedenken, die Dividende bald wieder kürzen zu müssen, da das Unternehmen Schwierigkeiten hatte, seine Verschuldung nennenswert zu verringern. Erfreulicherweise konnte AT&T im vergangenen Jahr Fortschritte verzeichnen und seine Verschuldungsquote senken. Mit einer Dividendenausschüttung von 5% scheint das Unternehmen nun auf einem stabileren Fundament zu stehen. Ende des zweiten Quartals betrug die Nettoverschuldung 126,9 Milliarden US-Dollar, was einer Verschuldungsquote von nahezu 2,9 entsprach – eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, als die Verschuldung noch 132 Milliarden US-Dollar und die Quote 3,1 betrug. AT&T nutzte die wachsenden freien Mittel nach Investitionen und Dividenden, um Schulden in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar allein im zweiten Quartal und 5,1 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr abzutragen. Es wird erwartet, dass AT&T auch zukünftig überschüssige Mittel generiert, um die Verschuldungsquote bis zur ersten Jahreshälfte 2024 auf etwa 2,5 zu reduzieren. Ein weiterer Rückgang der Schuldenlast wird erwartet, insbesondere nach dem Verkauf der verbleibenden 70%-Beteiligung an DirecTV an Partner TPG, was dem Unternehmen 7,6 Milliarden US-Dollar bis 2029 einbringen wird. Diese Gelder sollen weiter zur Stärkung der Bilanz verwendet werden. Trotz der Herausforderungen hat AT&T seit der Abspaltung seiner Mediensparte die Dividende nicht erneut gekürzt, obwohl es bisher auch keine Möglichkeit gab, die Dividende zu erhöhen. Dies könnte sich in den kommenden Jahren ändern, vor allem wenn weitere Mittel aus dem DirecTV-Verkauf zufließen. Diese könnten zur weiteren Schuldenreduzierung, zum Aktienrückkauf und letztlich zur Erhöhung der Dividende genutzt werden. Aktuell bietet AT&T eine dividendenorientierte Einkommensquelle von rund 5%. Im Vergleich dazu ist Verizon mit einer höheren Dividendenrendite von etwa 6% und einer kontinuierlichen Dividendensteigerung besser positioniert. Verizon verzeichnete 18 jährliche Dividendensteigerungen in Folge – die längste Serie in der amerikanischen Telekommunikationsbranche. Zwar waren die Steigerungen mit unter 2% jährlich recht moderat, doch immerhin erhielten die Investoren eine Erhöhung. Verizons finanzielles Profil ist stabiler, mit einer Verschuldungsquote von 2,5 im Gegensatz zu AT&T's Zielbereich für das kommende Jahr. Langfristig strebt Verizon eine Verschuldungsquote zwischen 1,75 und 2,0 an, plant jedoch Kapitalrückkäufe sobald die Quote 2,25 erreicht. Der bevorstehende 20 Milliarden US-Dollar Bar-Deal für Frontier könnte Verizons Schuldenabbau vorübergehend verzögern, doch wird die Verschuldung dennoch niedriger bleiben als derzeit bei AT&T. Während Verizon aktuell aufgrund der höheren Rendite und geringeren Verschuldung die bessere Wahl für passive Einkommensströme darstellt, könnte sich dies im nächsten Jahr ändern. AT&T’s Verbesserung der Bilanz könnte es dem Unternehmen ermöglichen, mehr Kapital an die Aktionäre zurückzugeben, sei es durch Dividendensteigerungen oder Aktienrückkäufe, und somit zu einer attraktiveren Option für Einkommensinvestoren werden.