Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch eine leichte Aufwärtsentwicklung verzeichnet. Der für den Markt maßgebliche Euro-Bund-Future legte um 0,15 Prozent zu und notierte am Vormittag bei 133,41 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stand bei 2,40 Prozent. Diese Entwicklung wurde unter anderem durch eine verhaltene Eröffnung der Aktienmärkte gestützt. Für Unsicherheit sorgt insbesondere die US-Zollpolitik. Zwar brachte die Aussetzung der Zölle gegen Kanada und Mexiko eine gewisse Entspannung, jedoch bleiben die Zölle auf chinesische Waren bestehen und China hat Gegenmaßnahmen beschlossen. Eine Eskalation des Handelskonflikts, insbesondere auch in Richtung der EU, bleibt denkbar. Im weiteren Tagesverlauf werden in der Eurozone Einkaufsmanagerindizes aus dem Dienstleistungssektor veröffentlicht, wobei es sich um eine zweite Schätzung handelt. Spannender erscheint der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor, der am Nachmittag erwartet wird. Ein zusätzlicher Fokus der Anleger richtet sich auf die politische Situation in Frankreich. Einer Minderheitsregierung droht ein Misstrauensvotum, das sie wahrscheinlich überstehen wird, auch weil die sozialistischen Abgeordneten voraussichtlich nicht gegen die Mitte-Rechts-Regierung unter Premier François Bayrou stimmen werden. Damit dürfte Frankreich einen Haushalt verabschieden können. Laut den Volkswirten der Dekabank bleibt abzuwarten, ob eine begrenzte Zusammenarbeit zwischen Bayrous Minderheitsregierung und der Opposition möglich sein wird. Dennoch sollten zunächst positive Impulse für französische Anleihen überwiegen. Der Renditeabstand zu deutschen Anleihen dürfte sich verringern, wie die Dekabank prognostiziert. Die Rendite für zehnjährige französische Anleihen fiel zu Handelsbeginn leicht auf 3,14 Prozent.
Märkte
Anleihenmarkt profitiert von schwankenden Aktienkursen und politischer Stabilität in Frankreich
