27. Juli, 2024

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Amprion und Sumitomo Electric sorgen für Fortschritte bei deutschen Stromautobahnen

Amprion und Sumitomo Electric sorgen für Fortschritte bei deutschen Stromautobahnen

Der Netzausbau für die deutschen Stromautobahnen nimmt weiter Fahrt auf: Der Netzbetreiber Amprion hat in Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Sumitomo Electric einen milliardenschweren Vertrag zur Lieferung von Erdkabeln für zwei Gleichstrom-Trassen unterzeichnet. Bei einem Auftragsvolumen von insgesamt über drei Milliarden Euro wird mit dieser Partnerschaft insbesondere der Transport von Windstrom aus dem Norden in den Süden Deutschlands unterstützt.

Die Produktion der dicken Leitungen erfolgt in Mannheim bei der Firma Südkabel. Im Zuge der Vereinbarung übernimmt Sumitomo Electric 90 Prozent der Südkabel-Anteile vom bisherigen Eigentümer Wilms. Diese Übernahme soll im September abgeschlossen sein. Zudem plant Sumitomo Electric, rund 90 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Mannheim zu investieren.

Südkabel, gegründet im Jahr 1898, erzielte 2023 mit seinen 260 Mitarbeitern einen Umsatz von 140 Millionen Euro. Sumitomo Electric wird beauftragt, 525 Kilovolt-Höchstspannungskabel für eine rund 260 Kilometer lange Gleichstrom-Verbindung zwischen Wilhelmshaven und Hamm zu liefern, die bis 2031 in Betrieb gehen soll. Dieses Projekt ist Teil des sogenannten Korridor B.

Auch für einen Abschnitt des Rhein-Main-Links, einer über 500 Kilometer langen Erdkabel-Gleichstromtrasse zwischen Niedersachsen und Südhessen, ist Sumitomo als Lieferant vorgesehen. Diese Trasse soll bis 2033 fertiggestellt werden, wobei die finalen Verträge in den nächsten zwei Jahren unterzeichnet werden sollen.

Michael Kellner, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, betonte in einer Mitteilung, wie entscheidend Stromautobahnen für die Energiewende und die Transformation der deutschen Wirtschaft seien. Auch Rudi Hoogvliet, Bevollmächtigter für Baden-Württemberg beim Bund, lobte den Auftrag als Schlüssel für neues, grünes wirtschaftliches Wachstum in der Region.

Bereits in der Vergangenheit arbeiteten Amprion und Sumitomo Electric zusammen: Sumitomo lieferte ein 380-Kilovolt-Kabelsystem für die 300 Kilometer lange Gleichstromverbindung A-Nord zwischen Emden und Osterath, deren Inbetriebnahme für 2027 geplant ist. Amprion gehört zu den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, die für den Transport von Strom über große Entfernungen verantwortlich sind. Unterhalb dieser Spannungsebenen befinden sich rund 866 Verteilnetzbetreiber, die für die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze zuständig sind.