04. Mai, 2025

Wirtschaft

Alpiner Tourismus im Schleudergang: Wirtschaftsprognosen trüben Aussicht auf Pulverschnee

Alpiner Tourismus im Schleudergang: Wirtschaftsprognosen trüben Aussicht auf Pulverschnee

Die winterlichen Freuden in den Alpen könnten in dieser Saison eine ernüchternde Wendung nehmen. Eine Wirtschaftskrise, die Konsumenten in ihrem Ausgabeverhalten bremst, zeigt erste negative Effekte auf den Tourismus. Insbesondere deutsche Gäste, eine bedeutende Zielgruppe für Österreich und die Schweiz, neigen zur Sparsamkeit und bevorzugen es, ihr Geld beiseite zu legen. Dieser Trend zur Konsumzurückhaltung ist alarmierend für die alpinen Urlaubsdestinationen, die ohnehin unter wachsenden finanziellen Druck stehen.

Skifahren, traditionell ein teures Freizeitvergnügen, gerät mehr und mehr ins Visier sparsamer Reisender. Während das Gesamtvolumen der Reisen stabil bleibt, sind es vor allem die kostspieligen Skiferien, die unter dem Einsparungsdruck leiden dürften. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) zeigt, dass viele Deutsche sich mittlerweile auf eine einzige Haupturlaubsreise im Jahr konzentrieren, meist im Sommer, und dabei weniger auf den Preis achten. Dieser Wandel könnte zu einem Rückgang der Skitourismusauslastung führen, die traditionell im Winter ihre Hochsaison erlebt.

Trotz des Mangels an Schnee in den letzten Wintern, der die Besucherströme kaum bremste, stehen die Zeichen in diesem Jahr auf Zurückhaltung. Zwar steigen die Realeinkommen, aber die erhöhte Sparquote zeigt eine gesteigerte Vorsicht der Konsumenten, nicht zuletzt wegen politischer Unsicherheiten und Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit. Auch auf den Buchungseingang in der Hotellerie in den Winterdestinationen wird mit Skepsis geblickt; Stornierungen und kurzfristige Entscheidungen der Gäste lassen die Prognosen unsicher erscheinen.

Ein weiterer Faktor, der dem Wintertourismus zusetzt, ist das vermehrte Interesse an Fernreisen. Beflügelt durch das Ende der Pandemie, zieht es viele Deutsche in die Ferne, was Reisebüros und Fernreiseveranstalter mit besseren Geschäftsaussichten belohnt. Dagegen leidet die heimische Hotellerie an mehreren Fronten: Kosten für Personal, Energie und Rohstoffe steigen, zudem trifft sie die Mehrwertsteueranpassung empfindlich. Die bayerische Hotellerie, bedeutend für den Wintertourismus, berichtet von einer gedrückten Stimmung, mit dem Kostenanstieg als primärem Belastungsfaktor.