Die Allianz und Amundi, zwei Schwergewichte im europäischen Asset-Management, haben ihre Verhandlungen über eine mögliche Fusion ihrer Geschäfte vorerst auf Eis gelegt. Eine solche Fusion hätte einen der größten Vermögensverwalter der Region hervorgebracht, der stolze 2,8 Billionen Euro verwaltet. Branchenkreise berichten, dass Allianz derzeit verschiedene Optionen für ihre Tochtergesellschaft Allianz Global Investors (AGI) prüft. Die Möglichkeit eines Zusammenschlusses oder eines teilweisen Verkaufs des Unternehmens stand im Raum, während Pimco, eine weitere bedeutende Tochter der Allianz, nicht Teil dieser Überlegungen war. Die in Paris ansässige Amundi, im Besitz der französischen Bank Credit Agricole, war in den Gesprächen über ein mögliches Zusammengehen involviert. Doch derzeit sind diese Gespräche ins Stocken geraten, ohne dass klar ist, ob sie zukünftig wieder aufgenommen werden. Ein Amundi-Sprecher bestätigte am Sonntag, dass keine aktuellen Gespräche mit Allianz stattfinden und verzichtete auf weitere Kommentare. AGI, mit einem verwalteten Vermögen von 560 Milliarden Euro, könnte einem Bericht zufolge mit über 4 Milliarden Euro bewertet werden. Die Struktur und die Kontrollverteilung eines solchen Zusammenschlusses galten als maßgebliche Streitpunkte zwischen den beiden Unternehmen. Diese Diskussionen fanden statt im Kontext der Entscheidung von BNP Paribas, AXA Investment Managers für über 5 Milliarden Euro zu erwerben, was in der Branche weitere Fusionsaktivitäten zu erwarten ließ. Amundi hatte ebenfalls Interesse an dieser Akquisition gezeigt. Claire-Marie Coste-Lepoutre, die Finanzchefin der Allianz, äußerte sich kürzlich überzeugt vom gegenwärtigen Stand der Unternehmensstrukturen, betonte jedoch, dass man den Beitrag des Asset-Managements am Gesamterfolg nicht schmälern wolle.
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Allianz und Amundi auf Eis: Gespräche über milliardenschweren Asset-Management-Riesen pausieren
