03. Mai, 2025

Wirtschaft

Airbus meistert Herausforderungen und erzielt beeindruckenden Jahresauftakt

Der bedeutende europäische Luftfahrtkonzern Airbus hat das Jahr trotz einer leichten Reduzierung bei den Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen erfolgreich begonnen. Die Herausforderungen durch den eskalierenden Handelskonflikt, der vor allem von den USA ausgeht, verschärfen den bereits vorhandenen Mangel an essenziellen Komponenten. Dennoch bleibt der Vorstandsvorsitzende von Airbus, Guillaume Faury, optimistisch. Er hält auch weiterhin am ehrgeizigen Ziel fest, im laufenden Jahr insgesamt 820 Verkehrsflugzeuge auszuliefern und einen bereinigten operativen Gewinn von sieben Milliarden Euro zu erwirtschaften. Die möglichen Folgen bevorstehender neuer Zölle werden aktuell als unwesentlich betrachtet.

Am Freitagmorgen verzeichnete die Airbus-Aktie ein beeindruckendes Wachstum von 4,5 Prozent, was sie auf etwa 154 Euro katapultierte und zu einem der herausragenden Performer im DAX machte. Nachdem die Börse am Vortag aufgrund eines Feiertags geschlossen blieb, konnten die Investoren endlich auf die positiven Neuigkeiten reagieren. Milene Kerner, Analystin bei Barclays, beurteilte den Quartalsbericht als beruhigend und prognostiziert eine Wiederbelebung des Anlegerinteresses. Noch im März hatten die Aktien im Vergleich zu ihrem Rekordhoch um bis zu 27 Prozent eingebüßt. Sie stabilisierten sich jedoch jüngst wieder bei etwa 147 Euro.

Die andauernde Unsicherheit, die durch die Zollpolitik der USA hervorgerufen wird, bleibt weiterhin im Fokus der Marktanalysten. Ian Douglas-Pennant, Analyst bei UBS, sieht den derzeitigen Einfluss der Zölle auf Airbus als relativ begrenzt an. Dennoch betont Faury, dass etwaige neue Zölle die geschäftliche Komplexität für Airbus erhöhen könnten, auch wenn deren Umfang und Dauer momentan unklar sind. Während derzeitige protektionistische Maßnahmen der USA nicht direkt die Luftfahrtindustrie anvisieren, wären unvorhersehbare Auswirkungen durch Änderungen möglich. Bereits jetzt stornieren chinesische Airlines Bestellungen beim amerikanischen Konkurrenten Boeing, und andere Fluggesellschaften, wie die Lufthansa, haben ihre Besorgnis über potenzielle Zusatzkosten offen geäußert.

Seit der Coronapandemie kämpft Airbus mit Engpässen bei entscheidenden Komponenten wie Triebwerken und Sitzen. Die hohe Nachfrage nach modernen und effizienten Jets stellt das Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Die ursprünglich geplante Produktionssteigerung der A320neo-Serie auf 75 Einheiten monatlich wurde nun auf das Jahr 2027 verschoben, da Lieferanten unter massivem Druck stehen. Im ersten Quartal 2023 lieferte Airbus 136 Passagierjets aus, sechs weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Verzögerungen führen dazu, dass viele Auslieferungen in die zweite Jahreshälfte verschoben werden müssen.

Finanziell hat Airbus die Erwartungen trotz Hindernissen übertroffen. Der Konzernumsatz stieg um sechs Prozent auf über 13,5 Milliarden Euro, während das bereinigte EBIT um acht Prozent auf 624 Millionen Euro zunahm. Die stärkeren Ergebnisse in den Geschäftsbereichen Hubschrauber, Verteidigung und Raumfahrt konnten die schwache Performance bei den Passagierflugzeugen teilweise kompensieren. Ein geplanter Personalabbau belastete das Ergebnis mit 105 Millionen Euro, jedoch führte die Neubewertung von Beteiligungen zu einem Anstieg des Überschusses um 33 Prozent auf 793 Millionen Euro. Der Mittelabfluss vor Kundenfinanzierungen fiel mit 310 Millionen Euro zudem geringer als erwartet aus.