Afrikas Lagerstättenreichtum zieht zunehmend die Aufmerksamkeit von Bergbauunternehmen auf sich. Insbesondere Niobium, Lithium und Mangan stehen im Fokus. Projekte von erheblicher Größe und Relevanz sollen in den kommenden Jahren die Produktion dieser kritischen Rohstoffe vorantreiben.
Globe Metals & Mining steht kurz vor einem entscheidenden Deal, der den Übergang zur Produktion einleiten könnte. Das australische Unternehmen hat kürzlich eine verbindliche Absichtsvereinbarung mit Affilips N.V. bekannt gegeben. Dieses nordeuropäische Unternehmen liefert Vorlegierungen an Kunden in mehr als 80 Ländern und sucht nun nach langfristigen Niobium-Lieferanten. Das Projekt in Nordmalawi könnte das erste große Niobium-Vorhaben seiner Art seit Jahrzehnten darstellen.
Niobium, ein Metall, das Aluminium, Stahl und andere Legierungen stärker macht, wird in vielen Industrien eingesetzt, von der Bau- und Automobilindustrie bis hin zur Luft- und Raumfahrt. Die Nachfrage danach soll bis 2029 jährlich um fast 10% steigen. Ein zentraler Punkt des neuen Deals ist, dass Affilips bis zu 32% der Produktion in der ersten Phase abnehmen würde.
In Ghana zeigt auch Atlantic Lithium großen Ehrgeiz. Das Projekt im Land, unterstützt von Piedmont Lithium, zielt auf den Baubeginn der Ewoyaa-Lithiummine noch in diesem Jahr ab. Die Mine, die über zwölf Jahre 3,6 Millionen Tonnen Spodumenkonzentrat produzieren soll, könnte die erste ihrer Art in Ghana werden. Eine endgültige Machbarkeitsstudie hat kürzlich die reichen Lagerstätten und die vielversprechenden Erzreserven bestätigt. Nur eine Parlamentsratifikation steht noch aus, um das Projekt zu starten.
Botswana zeigt ebenfalls Fortschritte im Rohstoffsektor. Die Regierung hat Giyani Metals eine 15-jährige Bergbaulizenz erteilt. Das Unternehmen plant, Manganoxidmaterial lokal zu hochwertigem Mangansulfat zu verarbeiten, das für Batterien benötigt wird. Das K-Hill-Projekt könnte damit eines der wenigen Manganprojekte außerhalb Chinas werden. Mit einer erwarteten Minenlebensdauer von 57 Jahren und einer anfänglichen Jahresproduktion von 800.000 Tonnen deutet alles auf einen bedeutenden Beitrag zur globalen Manganproduktion hin.
Diese Entwicklungen zeigen, dass westliche Unternehmen zunehmend bereit sind, Offtake-Agreements mit afrikanischen Explorern und Entwicklern abzuschließen. Ein Indiz für den hohen Bedarf an kritischen Rohstoffen und die wachsende Bedeutung Afrikas auf dem globalen Rohstoffmarkt.