27. April, 2025

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Abkühlung bei den Oben-Ohne-Fahrzeugen: Cabriolets im Rückzug

Abkühlung bei den Oben-Ohne-Fahrzeugen: Cabriolets im Rückzug

Die Cabriolets, einst das Sinnbild von Freiheit und einem Hauch von Luxus, verlieren in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Die jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes sprechen eine deutliche Sprache: Mit nur noch 40.984 Neuzulassungen im Jahr 2024 ist der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um ein gutes Fünftel gesunken und setzt einen Abwärtstrend fort, der vor fünf Jahren einst bei über 70.000 lag.

Der Marktanteil der offenen Fahrzeuge schrumpft auf magere 1,5 Prozent des gesamten Neuwagenmarktes. Die Gründe dafür sind vielfältig. SUVs und Elektrofahrzeuge drängen das Cabrio zunehmend ins Abseits. Die Modellvielfalt hat sich trotz wachsender Herstellerpaletten verkleinert, und nur einige wenige Marken bieten noch Cabriolet-Modelle an. Unter ihnen dominieren deutsche Marken wie VW, BMW, Audi und Mercedes den Markt. Volkswagen etwa verkaufte im letzten Jahr 7.718 Einheiten, fast ausschließlich durch den T-Roc.

Die Bedeutung des Cabrios als Freizeit- und Zweitfahrzeug zeigt sich in der Bestandsstatistik: Über sechs Millionen dieser Fahrzeuge rollen auf deutschen Straßen und erfreuen sich größter Beliebtheit rund um den Starnberger See. Historisch betrachtet, erlebte das Cabrio in den 1980er Jahren seine Hochphase, doch die Nachfrage sinkt seit der globalen Finanzkrise 2008/09 spürbar.

Zwar bleibt die Faszination für Cabriolets in Regionen mit höherem Wohlstand bestehen, doch der Luxus eines offenen Fahrzeugs empfinden viele heute als nicht mehr zeitgemäß. Der Markt hat sich um 70 Prozent verkleinert, während SUVs wegen ihres Sicherheitsgefühls und alltagstauglicherer Eigenschaften profitieren.

Langfristig wird das Cabrio als Nischenprodukt überleben, gestützt durch technologische Fortschritte, die aus saisonalen Freizeitgefährten allwettertaugliche High-Tech-Automobile gemacht haben. Doch die Zeiten, in denen Cabriolets allgegenwärtig waren, dürften vorbei sein.