09. Juli, 2025

Pharma

Zunahme von Drogentodesfällen: Dringender Handlungsbedarf angesichts besorgniserregender Entwicklungen

Im Jahr 2023 verzeichnete Deutschland 2.137 Todesfälle infolge von Drogenkonsum. Diese Zahl stellt einen leichten Rückgang von 90 Fällen im Vergleich zum Vorjahr dar. Dennoch äußerte der neue Bundesdrogenbeauftragte, Hendrik Streeck, seine Besorgnis angesichts eines markanten Anstiegs von Drogentodesfällen in der Altersgruppe unter 30 Jahren, der um beachtliche 14 Prozent gestiegen ist.

Streeck hob die Dringlichkeit einer schnelleren und gründlicheren Reaktion auf das Aufkommen neuer, potenziell gefährlicher Substanzen hervor, mit besonderem Augenmerk auf synthetische Opioide. Diese Entwicklung führt er teilweise auf das Opiumverbot der Taliban in Afghanistan zurück, welches zur Vernichtung von Mohnfeldern führte und den Marktanteil künstlicher Opioide erheblich steigerte. Er sprach von einer 'quasi pandemischen Dynamik', die durch das Auftreten neuer Substanzen sowie eine unzureichende Datenbasis verschärft wird.

In seiner Funktion betonte Streeck die Notwendigkeit eines proaktiven Handelns, um eine drohende Krise zu verhindern, welche weitreichende gesundheitliche und gesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Er hob zudem die Wirksamkeit von Drogenkonsumräumen hervor, die, seiner Meinung nach, nachweislich dazu beitragen, Menschenleben zu retten.

Die statistischen Daten untermauern seine Besorgnis: In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Drogentoten in Deutschland kontinuierlich. Im Jahr 2023 lag die Gesamtzahl bei 2.227, was einem Anstieg von 237 Fällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht und die Anzahl fast verdoppelt hat, wenn man die Zahlen von vor einem Jahrzehnt betrachtet. Experten weisen darüber hinaus auf eine mögliche hohe Dunkelziffer hin, die durch bestehende Defizite in toxikologischen Gutachten und Obduktionen bedingt ist.