Die automobile Zukunft von Eisenach steht unter einem positiven Stern. Mit dem Anlauf der Vorserienproduktion des neu konzeptionierten, vollelektrischen SUV Grandland sendet das dortige Opel-Werk ein Zeichen langfristiger Beständigkeit aus. Das Bekenntnis zur Standortsicherung wurde von Opel-Chef Florian Huettl im Kontext der Vorstellung des Vorserienmodells bekräftigt. Huettls Überzeugung nach bietet das Werk dank effizienter Kostenkontrolle, hoher Flexibilität sowie herausragender Produktqualität die optimalen Voraussetzungen, um sich im Wettbewerb zu positionieren und auch künftig eine Rolle von Bedeutung zu spielen.
Lange Zeit herrschte Ungewissheit über das Schicksal des Traditionswerks, das derzeit 1100 Mitarbeiter zählt. Befürchtungen, der Mutterkonzern Stellantis könne sich von dem Standort trennen, haben sich jedoch mit dem Versprechen von Investitionen in Höhe von 130 Millionen Euro und der exklusiven Produktion des Grandland zerschlagen. Nunmehr steht das Werk in der Startphase für das innovative Elektro- und Hybridfahrzeug, und ab der zweiten Jahreshälfte ist die Serienproduktion vorgesehen.
Opel hat das strategische Ziel, ab 2028 ausschließlich Elektrofahrzeuge auf dem europäischen Markt anzubieten, im Blick und hält trotz gegenwärtiger Marktschwankungen und dem Auslaufen der staatlichen E-Förderung in Deutschland an seinem ambitionierten Plan fest. Die Herausforderungen einer Produktion in Deutschland, wie höhere Kosten, seien nach Huettl im Segment des Grandland besser zu bewältigen als im Kleinwagensegment. Opels Zielstellung, in Zukunft ein Elektroauto zu einem Preis von 25.000 Euro in Europa anzubieten, verdeutlicht die ambitionierte Marschrichtung der Marke.
Aus regionalwirtschaftlicher Perspektive kommt das Eisenacher Werk, das bereits seit 1992 besteht und einst als Produktionsstätte des Corsa diente, für die Thüringer Zulieferindustrie nicht zur erhofften Tragweite. Zukünftig wird für die Fertigung des Grandland nicht auf die örtliche CATL-Fabrik, sondern auf eine ACC-Gigafabrik in Kaiserslautern zurückgegriffen. Für eine nachhaltige Energieversorgung plant Opel die Errichtung eines Solarparks direkt am Standort, um das Werk an sonnigen Tagen vollständig zu versorgen.
Abschließend richtete Huettl in seiner Funktion als Opel-Markenchef einen Appell an die Thüringer Bevölkerung, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und demokratische Werte sowie europäische Solidarität zu unterstützen.