27. Juli, 2024

Märkte

Zinsfragen und Marktentwicklung: Anleger bleiben vorsichtig

Zinsfragen und Marktentwicklung: Anleger bleiben vorsichtig

Nach der jüngsten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank steht nun die Sitzung der US-amerikanischen Fed im Mittelpunkt. Analysen deuten darauf hin, dass eine schnelle Anpassung der Zinssätze in den USA eher unwahrscheinlich ist. Die Aktienmärkte könnten in dieser Woche daher einige Herausforderungen erleben.

Die Kombination aus einer erhöhten Inflationsprognose der EZB und positiven US-Arbeitsmarktdaten am Ende der letzten Woche hat Druck auf die Aktienmärkte ausgeübt. Der DAX startete mit einem Minus von rund 150 Punkten in die Woche und schloss die Vorwoche bei 18.557 Punkten ab. In den USA erreichten der S&P 500 und der Nasdaq 100 neue Allzeithochs, konnten diese jedoch nicht halten.

Analysten wie die der Deutschen Bank und der NordLB erwarten derzeit keinen schnellen Zinsschritt der US-Notenbank, was auf steigende Löhne und deren Einfluss auf die Inflation zurückzuführen ist. Eine erneute Zinssenkung wird frühestens im dritten Quartal erwartet. Die Experten der Commerzbank sehen eine vorsichtige Stimmung bei den Aktienmärkten, insbesondere da kommende Inflationsdaten negativ ausfallen könnten.

Wellenreiter Invest hingegen bleibt optimistisch und glaubt, dass die Aufwärtstrends in den USA intakt sind, auch wenn kurzfristig höhere Renditen auf dem Markt Gegenwind erzeugen könnten. Die LBBW verweist auf hohe Aktienbewertungen, die auf dem aktuellen Niveau überzogen erscheinen. Daher prognostizieren sie eine Konsolidierung im Sommer.

Hans-Jürgen Haack von den Haack-Börsenbriefen erwartet ebenfalls eine Marktkorrektur im Sommer und sieht darin große Einstiegschancen für langfristige Anleger. Technische Analysten der HSBC, wie Jörg Scherer, heben hervor, dass eine antizyklische Erholung im DAX möglich ist, warnen jedoch vor übermäßiger Euphorie.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine dieser Woche umfassen den Eurozone Sentix-Konjunkturindex, Verbraucherpreise und das Ergebnis der FOMC-Sitzung in den USA, die Industrieproduktion in der Eurozone, den Zinsentscheid der Bank of Japan und den Verbraucherindex der Universität Michigan.