15. Mai, 2025

Immobilien

Wohneigentum 2035: Wo sich der Kauf noch lohnt – und wo nicht

Eine neue Studie des HWWI im Auftrag der Postbank zeigt: Während in Leipzig und Brandenburg die Preise für Eigentumswohnungen kräftig steigen sollen, drohen in Teilen Ostdeutschlands reale Wertverluste.

Wohneigentum 2035: Wo sich der Kauf noch lohnt – und wo nicht
Leipzig boomt – noch. Trotz der aktuell günstigen Einstiegspreise und des prognostizierten Preiswachstums von 1,9 % jährlich bleibt fraglich, ob die ostdeutsche Metropole auch langfristig ausreichend Kaufkraftzuwachs und stabile Nachfrage generieren kann.

Die Immobilienpreise in Deutschland entwickeln sich bis 2035 regional sehr unterschiedlich. Laut dem aktuellen Wohnatlas der Postbank, erstellt vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), wird in Leipzig der höchste jährliche Preisanstieg für Eigentumswohnungen im Bestand erwartet: real 1,9 % pro Jahr.

Auch der Landkreis Barnim in Brandenburg soll mit 1,3 % jährlich zulegen. Insgesamt prognostiziert die Studie für 47 % der 400 untersuchten Landkreise und kreisfreien Städte steigende Preise, während in 40 % reale Preisrückgänge erwartet werden.

Besonders betroffen von sinkenden Preisen sind Regionen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Hier wird mit durchschnittlichen jährlichen Rückgängen von bis zu 0,4 % gerechnet.

Strukturschwacher Osten unter Druck. Regionen wie Dessau-Roßlau, Zwickau oder Altenburger Land verzeichnen laut Studie bis 2035 reale Wertverluste – Ursache sind Überalterung, Abwanderung und geringe Wirtschaftsdynamik.

Ursachen sind demografische Entwicklungen wie Bevölkerungsrückgang und Überalterung. Ausnahmen bilden einige Groß- und Mittelstädte, in denen die Preise stabil bleiben oder leicht steigen könnten.

In den sieben größten deutschen Metropolen („Big 7“) wird nur ein moderater Preisanstieg erwartet. Stuttgart führt mit prognostizierten 0,49 % jährlich, während Hamburg mit 0,21 % das Schlusslicht bildet.

Der bundesweite Durchschnitt liegt bei einem realen Anstieg von 0,4 % pro Jahr.

Für Käufer bedeutet dies: In wirtschaftlich starken Regionen mit Bevölkerungswachstum und steigenden Einkommen könnten Immobilien weiterhin eine lohnende Investition sein. In strukturschwachen Gebieten mit rückläufiger Bevölkerung ist hingegen Vorsicht geboten. Eine sorgfältige Analyse der regionalen Entwicklungen ist daher unerlässlich.


Ranking:

Top 10 Regionen mit der höchsten prognostizierten Preisentwicklung bis 2035:

RangRegionBundeslandJährliches WachstumPreis pro m² (2024)
1Leipzig, StadtSachsen1,9 %3.231 €
2Barnim, LandkreisBrandenburg1,3 %2.956 €
3Oberhavel, LandkreisBrandenburg1,2 %3.369 €
4Konstanz, LandkreisBaden-Württemberg1,2 %4.336 €
5Teltow-Fläming, LandkreisBrandenburg1,2 %3.082 €
6Herzogtum Lauenburg, LandkreisSchleswig-Holstein1,2 %3.022 €
7Harburg, LandkreisNiedersachsen1,2 %3.173 €
8Dahme-Spreewald, LandkreisBrandenburg1,2 %3.396 €
9Wetteraukreis, LandkreisHessen1,1 %3.378 €
10Märkisch-Oderland, LandkreisBrandenburg1,1 %2.916 €