An der Wiener Börse bleibt die Stimmung nach dem Zollschock aus den USA angespannt. Der ATX, das österreichische Leitbarometer, schloss mit einem minimalen Plus von 0,02 Prozent bei 3.790,82 Punkten, und liegt damit noch etwa 80 Punkte unter dem Mehrjahreshoch vom letzten Freitag. Auch der ATX Prime bewegte sich mit einem Zuwachs von 0,08 Prozent auf 1.897,17 Zähler in einem vorsichtigen Umfeld. Analysten der Helaba kommentieren, dass der Handelskrieg begonnen hat und auch weiterhin für Spannungen sorgen wird. Belastende konjunkturelle Einflussfaktoren spielten zur Wochenmitte nur eine untergeordnete Rolle, darunter der ADP-Beschäftigungsreport und der ISM-Serviceindex.
Im internationalen Kontext sorgten die enttäuschenden Ergebnisse von US-Schwergewichten wie Alphabet und AMD für zusätzlichen Druck. In Wien blieb die Nachrichtenlage dünn, doch verzeichneten Bawag und RBI eine leichte Erholung mit Gewinnen von 0,4 und 0,9 Prozent. Positive Impulse kamen von den Ergebnissen der spanischen Santander und der französischen Credit Agricole, während die Erste Group ein Prozent verlor. Schwergewichte wie Andritz und OMV gaben 0,7 beziehungsweise 1,7 Prozent nach.
Immobilienwerte profitierten von einem positiven Branchenumfeld und fallenden Anleiherenditen; CA Immo konnte mit einem Zuwachs von 1,9 Prozent deutlich zulegen. Dagegen schlossen die Papiere der AMAG nach einer Abstufung durch die Erste Group um 1,2 Prozent schwächer, Analyst Michael Marschallinger rechnet mit Margendruck im laufenden Geschäftsjahr. Das Kursziel wurde entsprechend auf 26,30 Euro angepasst. RHI Magnesita stach mit einem Gewinn von 3,9 Prozent hervor, nachdem die Berenberg Bank ihre Kaufempfehlung bestätigte und das Kursziel angehoben wurde.