20. Mai, 2024

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Wiener Börse nachlassend, doch Lenzing und Post überzeugen

Wiener Börse nachlassend, doch Lenzing und Post überzeugen

Die Wiener Börse schloss am Mittwoch leicht schwächer als ihre europäischen Pendants, verzeichnete mit dem ATX ein Minus von 0,31 Prozent auf 3.634,69 Zähler und einen Rückgang des ATX Prime um 0,36 Prozent auf 1.819,38 Punkte. Trotz allgemeiner Marktzuwächse in Europa waren die moderaten Verluste vorrangig dem Quartalsergebnisbericht geschuldet, der einige Aktien ins Wanken brachte.

Unter den einzelnen Wertpapieren sorgte Verbund für Gesprächsstoff, nachdem der Energieversorger einen Rückgang des Quartalsergebnisses bekannt gab, was trotz leicht übertroffener Erwartungen mit einem Verlust von 3,2 Prozent quittiert wurde. Laut Petr Bartek, Analyst bei der Erste Group, enttäuschte insbesondere die zurückhaltende Erhöhung der Gewinnprognose.

Im Fokus standen auch Lenzing-Aktien, die nach Bekanntgabe ihres Quartalsergebnisses markant um 10 Prozent stiegen. Obwohl sich der Faserhersteller gegenüber dem Vorquartal verbesserte und den Verlust eindämmte, signalisierte Analystin Vladimira Urbankova, dass eine Rückkehr zur gewohnten Rentabilität Zeit beanspruchen dürfte.

Ein weiterer Gewinner des Tages war die Österreichische Post, deren Aktien um 5,4 Prozent kletterten, begünstigt durch ein Umsatz- und Ergebniswachstum, welches die Erwartungen übertraf. Andere Unternehmen, wie Addiko, litten unter Verlusten von 3,4 Prozent, trotz eines deutlichen Gewinnanstiegs im ersten Quartal, den Analyst Mladen Dodig von der Erste Group hervorhob.

Die Luftfahrtzulieferer FACC verzeichneten eine geringfügige Steigerung um 0,2 Prozent, gestützt durch die positive Entwicklung von Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal, was insbesondere in Bezug auf den operativen Gewinn (EBIT) laut Baader Bank-Analysten positiv auffiel.

Die Übernahme des Österreich-Geschäfts von Vamed durch ein Konsortium bestehend aus Porr und Strabag für 90 Millionen Euro stand ebenfalls im Rampenlicht, was gemischte Reaktionen bei den Aktien der beteiligten Bauunternehmen hervorrief: Ein Plus von 1,4 Prozent bei Strabag gegenüber einem Rückgang um 1,5 Prozent bei Porr.

Neben der Berichtssaison sorgte die Raiffeisen Bank International für Aufmerksamkeit, als die Abwendung von der Übernahme von Strabag-Anteilen von Oleg Deripaska aufgrund von Sanktionsrisiken bekannt gegeben wurde, was jedoch kaum Auswirkungen auf die RBI-Aktien hatte, die mit einem kleinen Minus von 0,4 Prozent endeten.

Während nun die Zinsentscheidung der Bank of England und US-Arbeitsmarktdaten auf neue Impulse hoffen lassen, bleibt die Situation an der Wiener Börse ein lebhaftes Tänzchen zwischen Erwartungen und Ergebnissen.