03. September, 2025

Märkte

Wiener Börse in Aufruhr: Marktbelebung schafft Potenzial für zukünftige Gewinne

Am Dienstag endete der Handel an der Wiener Börse mit sichtbaren Einbußen, da der ATX einen Rückgang um 1,17 Prozent auf 4.592,65 Punkte verzeichnete. Der breiter gefasste ATX Prime fiel ebenfalls und schloss mit einem Minus von 1,21 Prozent bei 2.290,50 Punkten. Diese negativen Entwicklungen spiegelten sich auch in den europäischen Märkten wider, die allgemein unter Druck standen. Gleichzeitig zeigte die Wall Street, nach einer verlängerten Handelsunterbrechung, einen schwachen Start in den Handelstag mit spürbaren Verlusten.

Von besonderem Interesse waren am Nachmittag die neuen Wirtschaftskennzahlen aus den USA. Der Einkaufsmanagerindex ISM für das produzierende Gewerbe in den Vereinigten Staaten zeigte eine leichte Verbesserung um 0,7 Punkte und erreichte 48,7 Punkte. Dennoch verfehlte dieser Wert die Erwartungen der Ökonomen, die im Durchschnitt von einem höheren Anstieg auf 49,0 Punkte ausgegangen waren. Diese Indikatoren fügen sich in ein generell unsicheres Bild der weltweiten Wirtschaft ein.

Gleichzeitig stieg die Inflationsrate in der Eurozone auf 2,1 Prozent und überschritt damit leicht das Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent. In Österreich nahm die Teuerung sogar auf 4,1 Prozent zu, was auf die Konsumkraft und die Kaufmotive der Bevölkerung belastend wirken könnte. Diese makroökonomischen Daten tragen zur insgesamt angespannten Situation auf den internationalen Finanzmärkten bei.

Aktienmärkte in Wien wurden von deutlichen Verlierern geprägt. So verzeichnete die Aktie von AT&S ein Minus von 2,5 Prozent, was teils auf die Schwäche im US-Technologiesektor zurückzuführen sei. Besonders getroffen wurde FACC mit einem Kursrückgang von 3,6 Prozent, obwohl positive Analystenbewertungen, insbesondere von der Erste Group, vorlagen, die das Kursziel auf 11,3 Euro anhoben und ihre Kaufempfehlung "Buy" bestätigten.

Auf der geopolitischen Bühne steht die Raiffeisen Bank International (RBI) in Russland vor rechtlichen Herausforderungen. Ein Konflikt mit dem Strabag-Aktionär Rasperia spitzt sich zu, da Rasperia versucht, Schadenersatzklagen außerhalb Russlands zu verhindern und laufende Schiedsverfahren in Amsterdam zu stoppen. Dieses rechtliche Tauziehen könnte die russischen Geschäftsinteressen der RBI nachhaltig beeinflussen. Entsprechend fiel der Aktienkurs der RBI um knapp ein Prozent. Auch die Werte von Strabag und UNIQA litten, mit Rückgängen von 2,3 beziehungsweise 1,1 Prozent.

Trotz der überwiegend negativen Tendenzen gab es auch positive Entwicklungen. Der Aktienkurs von Semperit stieg um 1,4 Prozent. Ebenso verbuchten AMAG und der Flughafen Wien jeweils Kursgewinne von 1,2 Prozent, was unter den Investoren für etwas Erleichterung sorgte und den Handelstag mit einem kleinen Lichtblick enden ließ.