07. Oktober, 2025

Märkte

Wiener Börse endet im negativen Bereich – Politische Turbulenzen in Frankreich wirken sich aus

Der Wiener Aktienmarkt verzeichnete am Dienstag einen Handelstag mit überwiegend negativen Entwicklungen. Nach einem schwachen Start in den Handel gab es zwar zwischenzeitlich leichte Erholungstendenzen, diese wurden jedoch in den Hintergrund gedrängt, als die US-Börsen eröffneten und die Indizes erneut fielen. Der österreichische Leitindex ATX schloss den Tag mit einem Rückgang von 0,57 Prozent auf 4.703,24 Punkten ab, während der breitere ATX Prime ebenfalls einen Verlust verzeichnete und auf 2.350,94 Zähler zurückging.

Im Fokus der europäischen Börsen stand weiterhin die politische Unsicherheit in Frankreich. Der Rücktritt des französischen Premierministers Sébastien Lecornu am Montag hat für Unruhe gesorgt, insbesondere da er vom Präsidenten Emmanuel Macron den Auftrag erhalten hat, bis Mittwochabend eine Lösung zu finden. Diese politische Instabilität wird durch wachsende Forderungen nach einem Rücktritt Macrons verstärkt und trägt zur Verunsicherung der Märkte bei.

Trotz der volatilen Marktbedingungen kommen aus Österreich positive Wirtschaftssignale. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, Wifo und IHS, haben ihre Konjunkturprognosen angehoben. Anstelle eines prognostizierten Nullwachstums rechnet man nun für die österreichische Wirtschaft mit einem leichten Anstieg von 0,3 bis 0,4 Prozent in diesem Jahr. Diese optimistischen Aussichten werden jedoch durch die Notwendigkeit einer Anhebung der Inflationsprognose gedämpft, was die aufkeimende Euphorie mindert.

Unter den heimischen Aktien fiel Frequentis besonders auf, nachdem die Titel um fünf Prozent nachgaben. Dies folgte auf Verluste am Vortag, obwohl die Aktien seit Jahresbeginn beeindruckende 200 Prozent zugelegt haben. Im Kontrast dazu verzeichnete die Aktie von Porr einen Anstieg um 4,9 Prozent.

Gleichzeitig gerieten die Titel von Voestalpine unter Druck und verloren 1,8 Prozent an Wert. Der Grund dafür ist die Ankündigung der EU-Kommission, die Zölle auf Importe aus Niedriglohnländern wie China zu verschärfen, um die europäische Stahlindustrie besser zu schützen. Diese Maßnahme verdeutlicht die Bemühungen, die heimische Produktion gegen günstigere ausländische Konkurrenz zu schützen, was jedoch kurzfristig Druck auf einige Sektoren ausgeübt haben könnte.