Der Freitagshandel an der Wiener Börse stand im Zeichen erheblicher Turbulenzen, die den österreichischen Aktienmarkt vor dem Wochenende in die Verlustzone drückten. So beendete der ATX, der führende Leitindex, den Handelstag mit einem signifikanten Minus von 1,38 Prozent und fiel dabei auf 4.666,71 Punkte zurück. Parallel dazu schloss auch der ATX Prime im Einklang mit dem Abwärtstrend und sank um 1,41 Prozent auf 2.331,2 Zähler.
Die weltweiten Märkte waren insbesondere von den politischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten beeinflusst. US-Präsident Donald Trump sorgte mit seiner Ankündigung, ein geplantes Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping infrage zu stellen, für Unsicherheit. Gleichzeitig übte Trump scharfe Kritik an den verstärkten Exportbeschränkungen Chinas und drohte mit weiteren drastischen Zollerhöhungen. Diese geopolitischen Spannungen führten weltweit zu spürbarem Druck auf die Börsenindizes.
Trotz der zuvor bestehenden Hoffnungen auf eine Milderung des Konflikts im Gazastreifen und eine politische Einigung in Frankreich blieben positive Impulse auf dem europäischen Markt aus. In den USA hingegen wies das Verbraucherklima der Universität Michigan nur eine leichte Eintrübung auf, übertraf jedoch dennoch die Erwartungen der Analysten. Der andauernde Regierungsstillstand in den Vereinigten Staaten bleibt ein ungelöstes Problem, während die Aufmerksamkeit der Anleger sich zunehmend auf den Beginn der Berichtssaison am kommenden Dienstag richtet.
Innerhalb des österreichischen Marktes erlebten die Bauunternehmen Strabag und Porr die stärksten Kursverluste. Strabag musste einen Rückgang von 4,06 Prozent hinnehmen, während Porr um 1,65 Prozent fiel. Der Rückzug beider Unternehmen von einem geplanten gemeinsamen Projekt führte zu zusätzlichem Verkaufsdruck. Die Erste Group Research revidierte ihre Einschätzung für den Energieversorger Verbund, was zu einem leichten Rückgang dessen Aktienkurses führte. Auch andere namhafte Unternehmen wie Voestalpine, DO & CO und Wienerberger sahen sich mit deutlichen Verlusten konfrontiert.
In einem von Rot dominierten Marktumfeld hermetisch sich jedoch die Aktien der Österreichischen Post und brachten einen Lichtblick. Die Post erreichte als einer der wenigen Gewinner einen Kursanstieg von einem Prozent und hob sich damit deutlich von der Gesamtheit der Verlierer am Wiener Parkett ab.