03. Mai, 2025

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Wie Amerikas eisiger Norden zum heißesten Rohstoffspiel wird

Gas, Öl, Kupfer und kritische Metalle: Während Europa noch über Energiewendepläne diskutiert, starten die USA in Alaska eine massive Rohstoffoffensive. Was Anleger jetzt wissen müssen – und welche Unternehmen vom neuen Machtpoker profitieren könnten.

Wie Amerikas eisiger Norden zum heißesten Rohstoffspiel wird
Alaskas North Slope birgt nach USGS-Schätzungen eines der größten unerschlossenen Ölvorkommen Nordamerikas – rund 8 Milliarden Barrel förderbare Reserven warten auf den Abbau.

Rohstoff-Wettlauf unter dem Permafrost

Während Europas Ministerinnen mit Wärmepumpen werben und in Brüssel Klimaziele verhandelt werden, passiert in der Kälte Alaskas etwas völlig anderes – und vermutlich viel Weltverändernderes.

Die USA drehen das große Rad: Milliardeninvestitionen in heimische Rohstoffe, neue Förderprojekte, geopolitisch motivierte Förderrechte.

Im Zentrum: Alaska. Kaum ein Anleger ahnt, was sich dort gerade abspielt. Doch wer jetzt nicht genau hinschaut, könnte eine der spannendsten Ressourcenverschiebungen der 2020er-Jahre verpassen.

Der erfahrene Rohstoffanalyst Golo Kirchhoff warnt in seinem neuen Report „Project 2025 – Geheimakte Alaska“: Wir erleben gerade eine tektonische Verschiebung – vom grünen Idealismus zum geopolitischen Realismus. Und Alaska wird zum strategischen Schachbrett zwischen Washington, Moskau und Peking.

Project 2025 - Geheimakte Alaska - Börsenmedien AG

Trump, Dekrete, Förderrechte

Mit der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus hat sich der Ton grundlegend geändert. Die neue Administration hat schnell klargemacht: Energie ist Sicherheit – und die Förderung heimischer Ressourcen hat absolute Priorität.

Neue Dekrete fördern Pipelines, beschleunigen Genehmigungsverfahren und öffnen bislang blockierte Förderzonen.

Besonders Alaska steht dabei im Zentrum – nicht nur wegen seiner Öl- und Gasvorkommen, sondern vor allem wegen kritischer Metalle, die für Chips, Batterien und Militärtechnologie unverzichtbar sind.

Kupfer, Nickel, Seltene Erden

Was viele übersehen: Der nächste Engpass am Rohstoffmarkt droht nicht bei Öl, sondern bei Basismetallen und Hightech-Komponenten. Kupfer etwa ist für jedes Stromnetz, jede Batterie und jedes E-Auto essenziell – und die globalen Reserven sind knapp.

Laut International Copper Study Group (ICSG) könnte bereits 2026 ein Angebotsdefizit von über 4 Millionen Tonnen entstehen. In Alaska lagern gewaltige, bislang wenig erschlossene Reserven – strategisch wertvoller als jeder Tanker aus Übersee.

6 Unternehmen, die früh profitieren könnten

Kirchhoff benennt in seinem Report sechs konkrete Unternehmen, die am Beginn dieser neuen Rohstoffära stehen. Es sind nicht nur klassische Öl- oder Gaskonzerne, sondern auch:

  • Explorationsfirmen mit Kupfer- und Nickel-Lizenzen
  • Infrastrukturbetreiber mit LNG-Terminals
  • Hidden Champions im Bereich kritischer Metalle

Einige dieser Werte sind bislang kaum beachtet, niedrig bewertet – doch die Projekte sind genehmigt, das Kapital fließt, und die politischen Signale stehen auf Go. Wer jetzt einsteigt, profitiert vom Informationsvorsprung.

Denn wenn erst einmal Wall Street, ESG-Fonds und geopolitische Analysten aufwachen, ist der Bewertungsaufschlag programmiert.

Die Biden-Administration hatte große Teile Alaskas für neue Förderprojekte gesperrt – unter Trump werden nun Dekrete zurückgenommen, der regulatorische Rollback ebnet der Industrie den Weg.

Ein geopolitisches Spiel mit offenem Ausgang

Was Alaska so brisant macht, ist nicht nur die Ressource selbst, sondern die Lage zwischen Ost und West. Russland hat eigene Interessen in der Arktis, China investiert seit Jahren in kritische Infrastruktur entlang der Polarroute.

Die USA reagieren spät – aber entschlossener denn je. Kirchhoff spricht offen von einer neuen Rohstoffachse Washington–Anchorage, die sich als Gegengewicht zu Eurasien formiert.

Früherkennung statt Mainstream-Analyse

Golo Kirchhoff ist in der Finanzszene bekannt für seine Frühindikatoren. Ob Lithium in Argentinien, Uran in Kanada oder Kupfer in Zentralafrika – oft lag er Monate vor den großen Häusern richtig.

Seine Analyse verbindet politische Instabilität mit Förderzyklen, Kostenstrukturen mit Nachfrageprojektionen. In „Project 2025“ zeichnet er ein Szenario, das nicht auf Hoffnung, sondern auf Fakten basiert – und zeigt, welche Firmen bereits heute aktiv fördern oder kurz vor dem Produktionsstart stehen.

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