Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jüngst eine dringliche Warnung hinsichtlich einer rapide eskalierenden Unterernährungskrise im Gazastreifen ausgesprochen. Die humanitäre Lage vor Ort hat mittlerweile einen besorgniserregenden und alarmierenden Grad erreicht, welcher dringenden Handlungsbedarf signalisiert. Bereits in den vergangenen Monaten, insbesondere im Juli, wurde in der durch Konflikte stark eingeschränkten Küstenregion ein markanter Anstieg der Todesfälle verzeichnet, die direkt mit Unterernährung in Verbindung stehen.
Besonders gravierend ist die Situation in der Stadt Gaza, die sich im nördlichen Teil des Gebiets befindet. Hier zeigt sich die Tragödie in erschreckender Deutlichkeit: Eines von fünf Kindern unter fünf Jahren leidet an akuter Unterernährung. Aber nicht nur der Norden ist betroffen, auch im südlichen Chan Junis nehmen die besorgniserregenden Entwicklungen weiter zu. Noch im Juli wurden in den ersten zwei Wochen etwa 5.000 Kinder, welche jünger als fünf Jahre sind, aufgrund von Unterernährung behandelt. Dieser Zahl stellt zwar einen Rückgang im Vergleich zu den 6.500 Kindern dar, die im Juni, dem bisherigen Höhepunkt der Krise seit dem Beginn des jüngsten Konflikts am 7. Oktober 2023, behandelt wurden. Der negative Trend, beobachtbar seit Mai, setzt sich laut Angaben der WHO weiterhin unverändert fort.
Die WHO macht deutlich, dass die gegenwärtige Krise vermeidbar wäre und übt scharfe Kritik an den bestehenden Blockaden von Lebensmittel- und humanitärer Hilfe. Insbesondere Israel steht im Fokus der Vorwürfe, unabhängige Hilfslieferungen erheblich behindert zu haben, eine Situation, die weltweit Proteste nach sich gezogen hat. Um den wachsenden internationalen Druck zu mildern und weiteren Anschuldigungen vorzubeugen, hat das israelische Militär mittlerweile angekündigt, Schritte zur Erleichterung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen zu unternehmen.
Diese Ankündigungen könnten einen Hoffnungsschimmer in einer ansonsten stark belasteten Region darstellen und bilden möglicherweise die Grundlage für eine Verbesserung der vorhandenen humanitären Situation. Dennoch bleibt die Entwicklung der Lage kritisch zu beobachten, um weitere eskalierende Maßnahmen frühzeitig zu identifizieren und anzugehen.