16. Mai, 2025

Reichtum

Warum Bankanleihen aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht gehören

Kleinere europäische Banken gelten vielen Investoren als Nischenplayer. Doch ihre Anleihen bieten stabile Erträge, starke Kapitalquoten – und Renditechancen, die Großbanken oft nicht mehr liefern.

Warum Bankanleihen aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht gehören
Vergessen vom Index, belohnt vom Markt: Weil viele Finanzanleihen kleinerer Institute nicht in Anleiheindizes vertreten sind, bieten sie Investoren Illiquiditätsprämien – oft bei vergleichbarem Risiko.

Große Namen, kleines Potenzial?

Wer an Finanzanleihen denkt, denkt an die Großen: HSBC, BNP Paribas, Deutsche Bank. Doch während sich die Dickschiffe zunehmend in regulatorischen Netzen verfangen und ihre Eigenkapitalrenditen mühsam über Wasser halten, arbeiten kleinere Banken im Hintergrund – effizienter, vorsichtiger, renditestärker. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.

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Hohe Puffer, klare Bücher

Kleinere europäische Banken weisen laut Daten der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) nicht nur eine höhere Kernkapitalquote auf – sie gehen oft auch konservativer mit Risiken um.

Anders als ihre globalen Pendants, die mit komplexen Produkten handeln, bleibt das klassische Kreditgeschäft bei ihnen im Fokus. Und genau dort zeigen sie ihre Stärke: saubere Bücher, stabile Einnahmen und ein ausgewogenes Risikoprofil.

Die Rendite liegt im Schatten

Das scheinbar langweilige Kreditgeschäft entpuppt sich als stabiler Gewinnbringer – vor allem, wenn die Zinsmargen stimmen.

Kleinere Institute erreichen laut EBA im Schnitt höhere Nettozinsmargen und Eigenkapitalrenditen als ihre größeren Wettbewerber. Ihre Anleihen jedoch? Die dümpeln vielfach unter dem Radar – und bieten genau deshalb Chancen.


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Illiquidität als Renditequelle

Viele der kleineren Finanzanleihen schaffen es nicht in die gängigen Indizes. Das schreckt institutionelle Investoren ab – und führt dazu, dass diese Anleihen mit Risikoaufschlägen versehen werden, die ihre Fundamentaldaten nicht rechtfertigen. Wer bereit ist, abseits der Benchmark zu denken, kann hier von einer echten Illiquiditätsprämie profitieren.

Nicht jeder Small Cap ist ein Risiko

Die Vorstellung, dass kleinere Emittenten riskanter seien, hält sich hartnäckig. Doch im Gegensatz zu Small Cap-Aktien, deren Erfolg oft an spekulatives Wachstum geknüpft ist, setzen kleinere Banken auf bewährte Geschäftsmodelle. Sie machen, was sie können – und lassen, was sie nicht beherrschen.

Eigenhandel, gehebelte Kredite, globale Investmentbanking-Fantasien? Fehlanzeige.

Strategie statt Streuverlust

Wer Finanzanleihen pauschal meidet, verpasst nicht nur Diversifikation, sondern auch strukturelle Ertragsquellen. Fonds wie der Berenberg Financial Bonds fokussieren sich gezielt auf dieses Segment – und kombinieren verschiedene Kapitalschichten europäischer Banken mit aktiver Risikoüberwachung. Gerade in volatilen Märkten können solche Strategien antizyklisch wirken.

Wenn Ineffizienz zum Investment wird

Marktverwerfungen schrecken viele Investoren ab. Für Spezialisten sind sie ein Signal. Wer sich auf kleine Emissionen spezialisiert, erkennt: Gerade in illiquiden Marktphasen lassen sich Preisverzerrungen systematisch nutzen. Vorausgesetzt, man weiß, was man tut – und hat den Mut, gegen den Strom zu schwimmen.