Walmart, der größte Einzelhandelskonzern weltweit, hat die Schließung seiner Gesundheitszentren bekanntgegeben, deren Ausbau man noch im Vorjahr forciert hatte. Die 51 Gesundheitszentren, gelegen neben den Supercenter Filialen des Konzerns, haben sich als zu kostenintensiv herausgestellt, um rentabel zu sein, so das Unternehmen.
In einem Blogeintrag teilte der Einzelhandelsriese mit, die Schließung seiner Gesundheitszentren anzuordnen. Die Entscheidung lässt jedoch die über 4.600 Apotheken sowie mehr als 3.000 Optikerzentren, die sich in den Walmart-Filialen befinden, unberührt.
Walmart hatte das Projekt der Gesundheitszentren 2019 in Dallas, Georgia, ins Leben gerufen. Die Zentren boten primärmedizinische Versorgung, Labortests, Röntgenaufnahmen, Elektrokardiogramme sowie Beratung und Dienstleistungen in den Bereichen Zahn-, Augen- und Hörmedizin. Viele der Gesundheitszentren befanden sich in kleineren Gemeinden, in denen es oftmals an qualitativer Gesundheitsversorgung mangelte. Walmart betonte damals seinen Schwerpunkt auf Erschwinglichkeit. 2021 erweiterte Walmart sein Angebot um eine virtuelle Komponente durch den Kauf von MeMD, einem Anbieter von Telemedizin-Diensten.
Die Entscheidung zur Schließung fiel laut Unternehmensangaben nicht leicht. Schwierige Erstattungspraktiken und steigende Betriebskosten haben es unmöglich gemacht, die Gesundheitssparte profitabel zu führen, so Walmart am Dienstag.
Ein genaues Datum für die Schließung der einzelnen Zentren wurde noch nicht festgelegt.
Noch im März 2023 verkündete Walmart die Absicht, die Anzahl seiner Gesundheitszentren zu verdoppeln. Bis Ende 2024 hatte der Einzelhändler geplant, über 75 Walmart Health Centers zu betreiben und in Bundesstaaten wie Missouri und Arizona zu expandieren.
Die Mitarbeiter der Gesundheitszentren sollen für einen Zeitraum von 90 Tagen weiterhin bezahlt werden und haben die Möglichkeit, ihre Arbeitsstelle innerhalb des Walmart- oder Sam’s Club-Netzwerkes zu wechseln, teilte das Unternehmen weiterhin mit.