03. Mai, 2025

Märkte

Wachstumsaussichten belasten den deutschen Anleihemarkt

Am Freitag verzeichnete der deutsche Anleihemarkt signifikante Bewegungen, welche die zunehmende Zuversicht der Marktteilnehmer widerspiegeln. Der Euro-Bund-Future, der als Indikator für die Richtung des Anleihemarktes angesehen wird, fiel um 0,57 Prozent und erreichte einen Stand von 131,03 Punkten. Im Gegenzug stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen markant auf 2,51 Prozent an.

Diese deutlichen Veränderungen werden vorrangig durch das optimistische Sentiment an den internationalen Aktienmärkten getrieben. Die Märkte hatten in der Vergangenheit unter den Belastungen eines globalen Zollkonflikts gelitten, der durch die USA ausgelöst wurde. Jedoch deutet vieles darauf hin, dass diese Phase überwunden ist, besonders da China seine Bereitschaft zu offenen Verhandlungen signalisiert. Diese Bereitschaft wurde kürzlich durch Erklärungen von chinesischen Regierungsvertretern weiter untermauert.

Zusätzlichen Aufwind erhielt der Markt von den unerwartet positiven Ergebnissen des jüngsten US-Arbeitsmarktberichts. Trotz der unvorhersehbaren Entscheidungen der US-Regierung in Bezug auf Zölle, blieben im April negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt aus. Im Gegenteil, es wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, hebt hervor, dass die eingeführten Zölle womöglich sogar einen stimulierenden Effekt auf den US-Arbeitsmarkt gehabt haben könnten. Dies wird besonders durch die Zunahme von Stellen im Transport- und Lagersektor verdeutlicht.

Parallel dazu bleibt die Inflation in der Eurozone widerstandsfähiger als von Ökonomen vorhergesagt und verharrt bei 2,2 Prozent im April. Dies ist ein Ergebnis gestiegener Preise im Dienstleistungssektor. Volkswirtschaftler hatten hingegen einen Rückgang auf 2,1 Prozent erwartet. Obwohl die Europäische Zentralbank mittelfristig weiterhin eine Inflationsrate von zwei Prozent als Ziel verfolgt, könnten die andauernden Unsicherheiten, die durch die US-Zollpolitik hervorgerufen werden, eine vorsichtigere geldpolitische Vorgehensweise erforderlich machen als bisher angenommen.