Vonovia strebt Verkauf des Pflegebereichs an – Aktienkurs steigt deutlich

Deutschlands führender Wohnimmobilienkonzern Vonovia steht unmittelbar vor der Veräußerung seiner Pflegesparte, die aktuell bei der Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen angesiedelt ist. Wie das "Handelsblatt" berichtet, könnte eine Verkaufsvereinbarung noch im Sommer abgeschlossen werden. Der Verkauf soll jedoch nicht als Gesamtpaket, sondern in Einzelteilen erfolgen. Diese Nachricht wurde an der Börse positiv aufgenommen. Die Aktie von Vonovia legte bis zum frühen Nachmittag um 2,5 Prozent auf 31,30 Euro zu und führte damit den Dax an. Damit setzt das Papier die Aufwärtstrend der letzten Wochen und Monate fort. Seit dem Mehrjahrestief von etwa 15 Euro im März 2023 hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Dennoch bleibt die Aktie weit unter ihrem Rekordhoch von knapp 60 Euro. Auch die Aktie der Tochter Deutsche Wohnen verzeichnete einen Anstieg von knapp 2 Prozent. Sprecher beider Unternehmen lehnten eine Stellungnahme zum Bericht ab. Vonovia hatte bereits zuvor sechs Pflege-Immobilien im Wert von rund 90 Millionen Euro veräußert, während der verbleibende Teil der Pflegesparte noch mit etwa 800 Millionen Euro in den Büchern steht. Das Unternehmen hatte bereits Ende April angekündigt, dass ein Verkauf der restlichen Objekte in Einzelteilen erfolgen müsse. Laut den jüngsten Halbjahreszahlen könnte der Verkauf des Pflegebereichs bis Ende des laufenden Jahres abgeschlossen sein. Vonovia-CEO Rolf Buch verfolgt mit dem Verkauf des Pflegebereichs und weiterer Wohnungsbestände das Ziel, die finanzielle Belastung des Konzerns zu verringern. Hintergrund sind die vergleichsweise hohen Schulden des Unternehmens. Bereits im Frühjahr hatten Vonovia in Berlin rund 4500 Wohnungen und ein Grundstück für rund 700 Millionen Euro an zwei kommunale Wohnungsgesellschaften verkauft. Im Juli folgten weitere knapp 2000 Wohnungen im Großraum Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet.