23. Juni, 2025

Wirtschaft

Volkswagen im Fokus: Warnstreiks läuten heiße Phase im Arbeitskonflikt ein

Volkswagen im Fokus: Warnstreiks läuten heiße Phase im Arbeitskonflikt ein

Bei Volkswagen stehen die Zeichen auf Sturm: Angesichts drohender Massenentlassungen, Lohnkürzungen und Werksschließungen haben die Beschäftigten in Deutschland mit ersten Warnstreiks begonnen. Die von der Gewerkschaft IG Metall organisierten Arbeitsniederlegungen stellen die ersten in den deutschen Werken des Autobauers seit 2018 dar und verdeutlichen die angespannte Lage zwischen Unternehmen und Belegschaft. Bereits am 22. November entschieden sich die Arbeitnehmervertreter dafür, ab Anfang Dezember in begrenztem Umfang die Arbeit niederzulegen, nachdem in bisherigen Verhandlungen keine Fortschritte erzielt werden konnten. IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Groeger kündigte an, dass, wenn nötig, man "die härteste Tarifauseinandersetzung, die Volkswagen je erlebt hat", führen werde. Ein Sprecher von Volkswagen versicherte, das Recht der Mitarbeiter auf Streik zu respektieren, während das Unternehmen durch proaktive Maßnahmen versucht, die Auswirkungen des Streiks zu mildern und die Grundversorgung der Kunden sicherzustellen. Die Warnstreiks dauern in der Regel nur wenige Stunden, wie IG Metall mitteilte. Zuvor hatte die Gewerkschaft Kostenreduktionsvorschläge unterbreitet, die Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro ermöglichen könnten, darunter den Verzicht auf Boni für 2025 und 2026. Diese Vorschläge stießen bei Volkswagen jedoch auf Ablehnung. Der Autobauer fordert eine 10%ige Lohnsenkung, um Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit angesichts der Konkurrenz aus China und der rückläufigen Nachfrage in Europa zu sichern. Erstmals in seiner 87-jährigen Geschichte droht Volkswagen sogar mit der Schließung von Werken in Deutschland. Zuletzt warnte Groeger, dass Volkswagen "unsere Tarifverträge in Brand gesteckt" habe und durch die Rücksichtslosigkeit des Vorstands die Situation weiter verschärft werde. Am 9. Dezember sollen Gespräche über einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten in den deutschen VW-Werken fortgesetzt werden. Die Gewerkschaften betonen, dass sie keine Vorschläge akzeptieren werden, die nicht eine sichere Zukunft für jeden Standort gewährleisten.