04. September, 2025

Märkte

Volatilität an den Anleihemärkten: Einfluss politischer Unsicherheiten und Renditetrends

Nach einem bewegten Start in die Handelswoche zeigen die deutschen Staatsanleihen nun Anzeichen einer Stabilisierung. Der Euro-Bund-Future stieg am Mittwoch leicht um 0,03 Prozent auf 128,90 Punkte. Parallel dazu sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,78 Prozent und korrigierte damit die zuvor deutlich angestiegenen langfristigen Renditen. Hervorzuheben ist hierbei die dreißigjährige Anleihe, die im frühen Handel einen Spitzenwert von 3,43 Prozent erreichte, ein Niveau, das zuletzt im Jahre 2011 verzeichnet wurde. Doch hatte sich dieser Trend gegen Morgen allmählich umgekehrt.

Parallel dazu lassen sich ähnliche Tendenzen auch in anderen großen Volkswirtschaften feststellen, darunter Frankreich, Großbritannien und die USA. Die Dekabank führt diese jüngste Entwicklung auf steigende Verschuldungsquoten und die damit verbundene politische Unsicherheit zurück. Hauke Simßen, Analyst bei der Commerzbank, rechnet mit einer fortdauernden Beruhigung an den Anleihemärkten. Simßen erklärt: „Angesichts der derzeit attraktiven Realrenditen entscheiden sich viele Anleger für Anleihen, während die Abwärtsbewegung der Aktienkurse die allgemeine Risikostimmung dämpft.“

Besondere Aufmerksamkeit bekommt derzeit die politische Entwicklung in Frankreich. Das Land befindet sich in einer politisch unsicheren Situation, da Premierminister François Bayrou plant, im Rahmen eines Budgetstreits die Vertrauensfrage zu stellen. Ein möglicher Verlust der Regierungsmehrheit in der Nationalversammlung könnte zu einem Regierungswechsel führen, nachdem Gespräche mit dem Rassemblement National am Dienstag ergebnislos blieben.