27. Juli, 2024

Wirtschaft

Vodafone Deutschland mobilisiert Wachstumspotenzial

Vodafone Deutschland mobilisiert Wachstumspotenzial

Das deutsche Mobilfunksegment von Vodafone zeigt Anzeichen einer gefestigten Revitalisierung. Mit einer Zunahme von 95.000 Vertragskunden im letzten Quartal des Jahres 2023, unterstreicht der Konzern seinen Anspruch auf stetiges Wachstum im hart umkämpften Telekommunikationssektor. Der positive Trend zeichnet sich bereits seit dem Vorjahr ab, wo Vodafone nach einem ungewöhnlichen Einbruch mit Verlusten an Kundensubstanz reagieren musste. Erste Maßnahmen zeigten Wirkung und beschleunigten die Kundenakquise, die im Frühling mit 24.000 und im Sommer mit 69.000 Neukunden bereits signifikante Erfolge verzeichnete.

Mit neuen Tarifstrukturen und einem rigorosen Kostenmanagement hat die Führungsetage rund um den Deutschland-Chef Philippe Rogge die Weichen für eine Wende gestellt. Der Blick auf die Konkurrenten, Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland (O2), legt jedoch nahe, dass der Wettbewerb an Dynamik nichts eingebüßt hat. Beide Rivalen konnten im Herbst rund 400.000 neue Mobilfunkkunden begrüßen – ob sich dieser Vorsprung gehalten hat, steht noch aus, wird aber mit Spannung erwartet.

Die wirtschaftliche Regeneration von Vodafone verläuft dennoch nicht reibungslos. Trotz der Gewinnung von Neukunden und einem Umsatzwachstum in anderen Segmenten sank der Serviceumsatz im Mobilfunkbereich um leicht gedämpfte 0,5 Prozent. Eine verzögerte Umsatzrealisierung aus den Neukundenverträgen und saisonale Schwankungen trugen zu dieser Diskrepanz bei. Auch regulatorische Einflüsse spielten eine Rolle in dieser gemischten Bilanz.

Zusätzliche Herausforderungen erwarten Vodafone im Festnetz-Internetgeschäft, wo jüngste Preiserhöhungen zu einem Kundenschwund führten. Indes erzielte der Konzern insgesamt in Deutschland einen Service-Umsatzanstieg um 0,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro in dem betrachteten Quartal. Das operative Ergebnis des deutschen Geschäfts wurde zwar nicht gesondert ausgewiesen, jedoch betonte Rogge die grundsätzlich positive Tendenz.

Für die deutsche Tochterfirma des global agierenden Vodafone-Konzerns sind diese Entwicklungen von besonderer Relevanz. Deutschland stellt mit knapp einem Drittel des Gesamtumsatzes einen zentralen Markt dar – und das bei einer Belegschaft von etwa 15.000 Mitarbeitenden, von denen ein Drittel in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens tätig ist.