27. Juli, 2024

Politik

Vier-Tage-Woche als Zukunft der Arbeit: Linke fordern staatliches Engagement

Vier-Tage-Woche als Zukunft der Arbeit: Linke fordern staatliches Engagement

Die Debatte um die Arbeitszeitgestaltung in Deutschland nimmt an Fahrt auf: Die Partei Die Linke sieht die Einführung einer 32-Stunden-Arbeitswoche als innovativen Schritt zur Verbesserung der Arbeitsmarktbedingungen und fordert, dass der öffentliche Dienst dabei eine Schrittmacherfunktion übernehmen sollte. Für die parteinahe Umsetzung dieser Vision schlug Linke-Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar eine stufenweise Reduktion der Arbeitszeit vor – ohne jedoch das Entgelt zu schmälern. Ziel sei es, einen neuen, attraktiven Standard im Arbeitssektor zu schaffen, an den sich auch Wettbewerber aus der Privatwirtschaft halten würden, um qualifiziertes Personal zu akquirieren.

Neben dieser Grundforderung bringt Die Linke auch das Konzept eines Wahlarbeitsgesetzes ins Gespräch, welches Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das Recht auf individuelle Anpassung der eigenen Arbeitszeit zusichern soll. Dieses Recht soll ohne Rücksicht auf Betriebsgröße und Branche gelten. Im Sinne der Praktikabilität sind bei der Umsetzung die Besonderheiten kleinerer Betriebe und spezifische Berufsgruppen zu berücksichtigen. Hier sollen die Tarifpartner gefragt sein, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.

Darüber hinaus betont das Konzept der Linken die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung für kleinere Unternehmen mit geringem Umsatz und Gewinn beim Wechsel zum Vier-Tage-Modell. So könnten beispielsweise temporäre Lohnzuschüsse den Übergang abmildern. Eine weitere Maßnahme, die von der Partei angestoßen wird, ist die Einführung einer Anti-Stress-Verordnung. Diese soll im Sinne des Arbeitsschutzes dazu beitragen, unternehmerische Pflichten zur Schaffung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen konkret zu fassen und die Handhabe für Gewerkschaften und Betriebsräte zu stärken.

Während Die Linke ihre Visionen für eine moderne Arbeitswelt ausbreitet, sieht das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) die Vorschläge kritisch und plädiert unter Verweis auf die Realisierbarkeit für eine generelle 35-Stunden-Woche, die quer durch alle Berufsgruppen von Lokführer bis zur Pflegekraft umgesetzt werden soll. So äußerte sich BSW-Bundestagsabgeordneter Alexander Ulrich positiv über das Potenzial einer solchen Regelung, das Arbeitsleben aufzuwerten und Arbeitslosen neue Chancen zu bieten.