28. Mai, 2025

vertikaler Verlustausgleich

Der Begriff "vertikaler Verlustausgleich" bezieht sich auf ein Steuerkonzept, das im Zusammenhang mit der Besteuerung von Kapitalerträgen in Deutschland verwendet wird. Bei dieser Methode wird der Verlust aus einer Kapitalanlage mit Gewinnen aus derselben Einkunftsquelle verrechnet.

Im Rahmen des deutschen Steuersystems werden Kapitalerträge unterschiedslos besteuert. Das bedeutet, dass Gewinne und Verluste aus dem Verkauf von Kapitalanlagen zusammengerechnet und dann besteuert werden. Der vertikale Verlustausgleich ermöglicht es den Anlegern jedoch, einen Verlust aus bestimmten Kapitalanlagen mit Gewinnen aus derselben Einkunftsquelle zu verrechnen.

Diese Regelung ist besonders relevant bei der Besteuerung von Kapitalerträgen, die aus unterschiedlichen Finanzinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Investmentfonds oder Derivaten stammen. Durch den vertikalen Verlustausgleich können Anleger ihre Verluste aus bestimmten Anlagen nutzen, um ihre Steuerpflicht für Gewinne aus derselben Anlagegattung zu mindern. Dies ermöglicht eine fairere Besteuerung von Kapitalerträgen und fördert die Steuereffizienz.

Der vertikale Verlustausgleich wird gemäß § 20 Abs. 6 Einkommensteuergesetz (EStG) geregelt. Dabei ist zu beachten, dass die Verrechnung nur innerhalb bestimmter Einkunftsarten möglich ist. Das heißt, Verluste aus Kapitalerträgen können nur mit Gewinnen aus Kapitalerträgen verrechnet werden. Verluste aus Vermietung und Verpachtung können beispielsweise nicht mit Gewinnen aus Kapitalerträgen ausgeglichen werden.

Es ist auch wichtig anzumerken, dass der vertikale Verlustausgleich nur innerhalb eines Steuerjahres erfolgt. Nicht verrechnete Verluste können jedoch auf Folgejahre vorgetragen und mit entsprechenden Gewinnen verrechnet werden. Dieser Verlustvortrag ermöglicht es den Anlegern, die steuerlichen Auswirkungen ihrer Verluste über einen längeren Zeitraum zu optimieren.

Insgesamt bietet der vertikale Verlustausgleich den Anlegern in Deutschland eine Möglichkeit, ihre Steuerbelastung zu optimieren und ihre Kapitalanlagen effizienter zu gestalten. Durch die Verrechnung von Verlusten mit Gewinnen aus derselben Einkunftsquelle wird eine fairere Besteuerung erreicht und Anreize für eine langfristige Kapitalanlage geschaffen.