Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle infolge von Kollisionen mit Bäumen in Deutschland verzeichnet einen signifikanten Rückgang. Aktuelle Statistiken des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) weisen darauf hin, dass im vergangenen Jahr 449 Menschen bei derartigen Unfällen ums Leben kamen, verglichen mit 2.284 im Jahr 1995. Trotz dieses Rückgangs betont Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer, dass durchschnittlich noch immer mindestens eine Person täglich bei einem Unfall mit einem Straßenbaum stirbt. Besonders auf Landstraßen und hauptsächlich in Personenkraftwagen ereignen sich die meisten dieser schwerwiegenden Unfälle.
Um die Anzahl solcher Baumunfälle weiter zu reduzieren, sprechen sich Experten für die Installation von Schutzplanken an häufig gefährdeten Bäumen sowie für gezielte Geschwindigkeitskontrollen und die Einführung von Tempolimits aus. Trotz dieser Empfehlungen mangelt es noch an entsprechenden Schutzmaßnahmen an vielen Straßenbäumen. Zudem tragen technische Fortschritte in der Fahrzeugtechnik erheblich zur Erhöhung der generellen Verkehrssicherheit bei. Bäume wirken bei Kollisionen als starre Hindernisse, welche die gesamte Aufprallenergie auf das Fahrzeug übertragen können. Kirstin Zeidler betont, dass die erheblichen Kräfte bei seitlichen Kollisionen das Risiko eines tödlichen Ausgangs signifikant erhöhen.
Die Unfallforschung erfasst seit rund drei Jahrzehnten Daten zu Baumunfällen, bei denen mehr als 31.000 Menschen ihr Leben verloren haben. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) existieren derzeit rund 20.000 Kilometer Alleen, insbesondere im Norden und Osten des Landes. Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten, in denen das Alleen-Netzwerk noch 27.500 Kilometer umfasste, ist dessen Länge gesunken. In Bundesländern wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern findet man weiterhin das dichteste Netz an Alleen, während sie in Regionen wie Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland weniger verbreitet sind.
Die Diskussion um die Sicherheit auf Landstraßen bleibt sowohl für Verkehrsexperten als auch für Umweltschützer von großer Bedeutung. Während einerseits eine Reduktion der Unfallzahlen angestrebt wird, ist es andererseits wichtig, das kulturelle und landschaftliche Erbe der Alleenstraßen zu bewahren. Beide Ziele erfordern innovative und nachhaltige Ansätze, die technische, infrastrukturelle und ökologische Aspekte gleichermaßen berücksichtigen.