In einer unerwarteten und bedeutenden diplomatischen Entwicklung hat das Vereinigte Königreich die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit Israel vorläufig ausgesetzt. Diese Entscheidung wurde durch den britischen Außenminister David Lammy bekanntgegeben, der diesen Schritt mit den jüngsten Handlungen der israelischen Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu begründete. Die Entscheidung wurde formell im britischen Parlament bekanntgegeben und war begleitet von der Ankündigung, die israelische Botschafterin einzubestellen und zusätzliche Sanktionen gegen Siedler im Westjordanland zu verhängen.
Außenminister Lammy sprach in seinen Ausführungen auch die fortwährende Blockade des Gazastreifens durch israelische Streitkräfte an, die seit nunmehr elf Wochen den Zugang für das Welternährungsprogramm erheblich einschränken. Er kritisierte scharf, dass Israel wiederholt Krankenhäuser angegriffen habe, was zu bedeutenden menschlichen Verlusten, darunter auch medizinisches Personal, geführt habe. In einem Schritt, der darauf abzielt, die humanitäre Lage leicht zu entschärfen, hat Israel am Montag zum ersten Mal seit März begrenzte Hilfslieferungen nach Gaza zugelassen. Fünf Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern konnten den Grenzübergang Kerem Schalom passieren. Die Vereinten Nationen berichteten, dass Israel weiter zugesagt habe, zusätzliche 100 Lastwagen mit Hilfsgütern passieren zu lassen.
Dennoch bleibt die Lage in der Region extrem angespannt. Internationale Organisationen, darunter die Vereinten Nationen, sowie diverse Hilfsorganisationen warnen eindringlich vor der drohenden Gefahr einer Hungersnot. Es wird berichtet, dass Tausende von LKWs mit lebenswichtigen Hilfsgütern auf die Einfuhrerlaubnis warten. Außenminister Lammy richtete einen dringenden Appell an den israelischen Premierminister Netanjahu, die Blockade aufzuheben und die dringend benötigte humanitäre Unterstützung in die Region zu lassen.
Zudem kritisierte Lammy die Pläne der israelischen Regierung, eine Umverteilung der Bewohner von Gaza vorzunehmen, sowie die provokanten Äußerungen des israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich. Mit scharfen Worten verurteilte er diese Maßnahmen und warnte eindringlich vor den Risiken des Extremismus, der die bereits angespannte Lage in der Region weiter destabilisieren könnte. Diese Ereignisse stehen im Kontext der jüngsten Eskalation der Spannungen, die durch das tragische Massaker am 7. Oktober 2023, ausgeführt durch die Hamas und andere Gruppen, ausgelöst wurde.