Der Biokraftstoffspezialist Verbio hat im zweiten Geschäftsquartal Rückschläge in Umsatz und operativem Gewinn verzeichnet, zeigte sich jedoch robuster als von Branchenkennern erwartet. Trotz eines Rückgangs bei diesen Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr fiel der Einbruch milder aus als prognostiziert, was zu einer bemerkenswerten Erholungsbewegung der angeschlagenen Aktie führte. Die Verbio-Aktie legte als Reaktion gleich zu Handelsbeginn um beeindruckende 12 Prozent zu. Im Bericht des SDAX-Unternehmens wurde ein Umsatzrückgang von 6,5 Prozent auf 393,6 Millionen Euro für die Monate bis Dezember veröffentlicht. Der operative Gewinn (Ebitda) sank um rund ein Fünftel auf 20,8 Millionen Euro, wobei das Unternehmen von günstigen Margen bei Rapsöleinkäufen profitieren konnte. Obwohl ein Verlust von 3,5 Millionen Euro unter dem Strich zu verzeichnen war, blieb die Talfahrt im Rahmen der Prognosen der Analysten. Die Anfang Januar angepasste Gewinnprognose bleibt bestehen, wobei Verbio für das Geschäftsjahr bis Ende Juni nun nur noch ein Ebitda im mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet, verglichen mit den vorherigen Schätzungen von 120 bis 160 Millionen Euro. Die Nettofinanzverschuldung soll maximal 190 Millionen Euro betragen, da sich das Marktumfeld für Biokraftstoffe weiter abschwächt. Unvorhergesehene Qualitätsprobleme in der Anlage in Nevada und die zuletzt gedämpfte Entwicklung bei den Prämien für Treibhausgasminderungen (THG) belasten die Aussichten. Dennoch bleibt der Vorstand hoffnungsvoll, dass sich die Erholung der THG-Quotenpreise im Verlauf des Jahres beschleunigen könnte. Anbieter konventioneller Kraftstoffe können durch den Kauf von THG-Quoten Teile ihrer CO2-Emissionen ausgleichen, wodurch bei sinkenden Quotenpreisen die Nachfrage nach Biokraftstoffen, wie sie von Verbio angeboten werden, potenziell nachlässt.
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Verbio trotzt negativer Prognose: Überraschende Resilienz im Biokraftstoffmarkt
