Die U.S. Defense Logistics Agency hat eine strategische Initiative gestartet, um über die nächsten fünf Jahre eine erhebliche Investition in Scandiumoxid im Umfang von bis zu 40 Millionen US-Dollar zu tätigen. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die nationalen Bestände eines für die Verteidigungs- und Technologieindustrie der USA kritischen Materials zu stärken und abzusichern. Die Versorgung soll dabei durch eine Tochtergesellschaft des renommierten Bergbauunternehmens Rio Tinto erfolgen.
Scandium, das zu den seltenen Erden zählt, hat in den vergangenen Jahren durch die Exportrestriktionen Chinas an geopolitischer und wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Diese Restriktionen, die gegen Ende 2024 in Kraft treten, schränken die weltweite Verfügbarkeit des Minerals erheblich ein und stellen eine besondere Herausforderung für westliche Nationen dar, die auf Scandium für ihre Rüstungs- und Technologiebereiche angewiesen sind.
Im Rahmen des Projekts hat die U.S. Defense Logistics Agency das Ziel definiert, innerhalb von fünf Jahren insgesamt 6,4 Tonnen Scandiumoxid zu erwerben. Allein im ersten Jahr wird der Erwerb von nahezu 2 Tonnen angestrebt, was ungefähr 5 % der weltweiten Produktion des vergangenen Jahres repräsentiert.
Obwohl die USA ihre Bemühungen zur Förderung der inländischen Produktion verstärkt haben, unter anderem durch eine finanzielle Unterstützung von bis zu 10 Millionen US-Dollar für Elk Creek Resources, einem Tochterunternehmen von NioCorp Developments, bleibt die Nation dennoch stark auf Importe angewiesen. Rio Tinto wurde als einziger Lieferant identifiziert, der in der Lage ist, die erforderlichen Mengen und spezifischen Anforderungen des Materials zu erfüllen.
Rio Tinto zeigte sich zwar zurückhaltend in Bezug auf kommerzielle Details, betonte jedoch die kooperative Zusammenarbeit mit der US-Regierung zur Stärkung der heimischen Produktion und zur Sicherstellung stabiler Lieferketten. Ein wesentlicher Beitrag zu dieser Zusammenarbeit ist die von Rio Tintos Wissenschaftlern entwickelte Methode zur Gewinnung von hochreinem Scandiumoxid, die keine zusätzlichen Bergbauaktivitäten erfordert. Seit 2020 wird in Quebec, Kanada, Scandiumoxid mit einer Jahreskapazität von 3 Tonnen produziert.
Diese technologische Innovation verleiht Rio Tinto eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung von Rohstoffen, die für die Zukunft der amerikanischen Industrie von entscheidender Bedeutung sind. Die verstärkten Anstrengungen zur Stärkung der nationalen Ressourcenbestände sind ein bemerkenswerter Schritt der USA, um Unabhängigkeit in einem zunehmend volatilen globalen Rohstoffmarkt zu erlangen.