Am vergangenen Mittwoch haben die Finanzmärkte der Vereinigten Staaten ausdrucksvoll ihre Resilienz gezeigt, als sie auf den Beginn eines erneuten Regierungsstillstands nahezu unbeeindruckt reagierten. Trotz der potenziell schwerwiegenden wirtschaftlichen Herausforderungen, die aus dieser Situation hervorgehen könnten, blieben größere Bewegungen an den Börsen aus. Die Veröffentlichung der enttäuschenden ADP-Arbeitsmarktdaten in Verbindung mit den im Rahmen der Erwartungen liegenden ISM-Daten zur Industriestimmung führte gerade einmal zu geringen Veränderungen in den Indizes.
Der Dow Jones Industrial Average schloss mit einem marginalen Plus von 0,03 Prozent und erreichte damit einen Stand von 46.411 Punkten. Dagegen zeigte der S&P 500 einen leichten Rückgang von 0,12 Prozent, was ihn bei 6.681 Zählern positionierte, während der technologielastige Nasdaq 100 marginal um 0,08 Prozent auf 24.661 Punkte fiel.
Dieser Regierungsstillstand, der durch das Scheitern der Kongressabgeordneten aus beiden politischen Lagern, sich auf eine Übergangsfinanzierung zu einigen, hervorgerufen wurde, ist der 22. seiner Art seit dem Jahr 1979. Eric Winogard, der Chefökonom für die USA bei AllianceBernstein, weist darauf hin, dass die aktuellen Umstände, insbesondere bei einer Verlängerung des Shutdowns, ernsthafte ökonomische Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Besonders schwer wiegt die potenzielle Beeinträchtigung der Herausgabe unerlässlicher Wirtschaftsdaten, die die Federal Reserve (Fed) für ihre geldpolitischen Entscheidungen dringend benötigt.
Ein besonderer Augenblick für die Märkte wird die bevorstehende Veröffentlichung des monatlichen Arbeitsmarktberichts am Freitag darstellen, der als zentraler Pfeiler für die Zinsentscheidungen der Fed angesehen wird. Winogard hebt hervor, dass der andauernde Stillstand der Regierung die Datenerfassung, insbesondere von Inflationsdaten, weiter behindern könnte. Dies erschwert die komplexe Aufgabe der Fed zusätzlich, zwischen einem möglichen Rückgang der Arbeitsmarktstärke und einem anhaltend inflationären Druck zu balancieren, insbesondere im Vorfeld der wichtigen Zinsentscheidungssitzung Ende Oktober.