22. Oktober, 2024

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US-Banken starten nach Stresstest Aktienrückkäufe

Finanzielle Robustheit bestätigt: JPMorgan und Morgan Stanley kündigen milliardenschwere Aktienrückkäufe an.

US-Banken starten nach Stresstest Aktienrückkäufe
Die Fed führt regelmäßige Stresstests durch, um sicherzustellen, dass Großbanken auch in hypothetischen Krisenszenarien ihre Kapitalanforderungen erfüllen können, ein Sicherheitsnetz, das seit der Finanzkrise 2008 etabliert wurde.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der jüngsten Stresstests durch die US-Notenbank, die eine herausragende Kapitalausstattung aller geprüften Institute bestätigte, setzen führende US-Banken wie JPMorgan und Morgan Stanley nun auf eine offensive Ausschüttungspolitik.

Quelle: Eulerpool

Diese Geldhäuser kündigten am Freitag, nach Börsenschluss, signifikante Dividendenerhöhungen und umfangreiche Aktienrückkaufprogramme an.

Während JPMorgan bis zu 30 Milliarden US-Dollar für den Rückkauf eigener Aktien vorsieht, plant Morgan Stanley mit einem Volumen von bis zu 20 Milliarden US-Dollar.

Quelle: Eulerpool

Vom Krisentest zum Vertrauensbeweis

Die Stresstests der Fed, die als direkte Konsequenz aus der Finanzkrise von 2008 etabliert wurden, zielen darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Banken in extremen wirtschaftlichen Szenarien zu überprüfen.

Alle 31 geprüften Banken, jedes mit Vermögenswerten von mindestens 100 Milliarden Dollar, haben die hypothetischen Krisenszenarien überstanden und sind mit ihrer Kapitalausstattung stets über den erforderlichen Mindestkapitalanforderungen geblieben.

JPMorgan Chase & Co. Hauptquartier in New York: JPMorgan setzt nach Bestehen des Stresstests ein starkes Zeichen mit einem geplanten Aktienrückkauf in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar, während die Branche weiterhin auf stabile Kapitalreserven setzt.

Dies unterstreicht die verbesserte finanzielle Gesundheit der Branche, die sich seit der letzten großen Krise stabilisiert hat.

Besondere Beachtung für Deutsche Bank

Interessant ist der Fortschritt der Deutschen Bank, deren US-Ableger in der Vergangenheit häufiger bei diesen Tests durchfiel.

Dieses Mal jedoch bestand die Bank ohne Schwierigkeiten, ein klares Zeichen für ihre verbesserte Risikomanagementstrategie und finanzielle Stabilität.

Marktreaktionen bleiben verhalten

Trotz der positiven Nachrichten blieb die Reaktion der Aktienmärkte zurückhaltend.

Bilanzsumme der 100 größten US-Banken im 4. Quartal 2022, in Milliarden US-Dollar.

Da die Ergebnisse der Stresstests weitgehend den Erwartungen entsprachen, verzeichneten die Aktienkurse der betreffenden Institute nachbörslich nur marginale Schwankungen. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Märkte bereits im Vorfeld eine positive Testauswertung antizipiert hatten.

Blick nach vorn

Mit der Aufhebung der während der Pandemie eingeführten Beschränkungen, wie den Limits für Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen, setzen die US-Banken ein deutliches Signal für ihr Vertrauen in die eigene finanzielle Gesundheit und ihre Fähigkeit, auch in Zukunft stabil zu wirtschaften.

Für Anleger und Marktbeobachter bietet dies eine Gelegenheit, die langfristige finanzielle Strategie dieser Institute neu zu bewerten.